An den Liebenden
An den Liebenden
Wenn ich scharlachrote Blumen sehe
und sich mein Herz mit deiner Liebe füllt
dann denk' ich stets an die verlornen Wege
des Engels, welcher sich in dir verhüllt
Und oft erstaunt mich, was dein Herz erfreut
denn was du fühlst, das nehm ich gar nicht wahr
dann denk ich stets an was dich scheut
doch was dich scheut, davon ich niemals sah
Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn
ich möchte deine Sinne einmal auch ersinnen
und deine Sinne sinnen meine wie niemand sonst
Betäubt kehr ich den Blick nach unten hin
so scharlachrote Blumen sind, - so liebe mich!
Denn tust du's nicht, verlier' auch ich.
P.Walz
(Ursprungstext: An die Geliebte von Eduard Mörike)
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