An der Klagemauer auf dem Tempelberg in Jerusalem
Die Westmauer stellt einen Teil der westlichen Umfassungsmauer des Plateaus des Herodianischen Tempels dar. Herodes konnte die von ihm begonnene Erweiterung des Tempelareals zu seinen Lebzeiten nicht abschließen, vielmehr wurden die Arbeiten erst kurz vor dem Ausbruch des Jüdischen Krieges beendet.
Die Westmauer hatte, solange der Tempel bestand, keine herausgehobene religiöse Bedeutung, und sie war zunächst auch nicht der Ort, zu dem jüdische Pilger nach der Zerstörung des Heiligtums kamen. Vielmehr verehrten diese in der Spätantike einen „durchbohrten Stein“ (lapis pertusus), wobei es sich um den Felsen im Zentrum des Felsendoms handeln kann, aber auch um eine markante Ruine des Herodianischen Tempels, die nicht mehr erhalten ist. Vom Israelischen Unabhängigkeitskrieg (Palästinakrieg) 1948 bis zur israelischen Einnahme der Altstadt Jerusalems im Jahre 1967 im Zuge des Sechstagekrieges wurde das Gebiet von Jordanien kontrolliert, den Juden wurde der Zutritt zum Kotel entgegen dem Waffenstillstandsabkommen verwehrt. Nach dem Krieg wurden der Teil der Westmauer, der heute sichtbar ist (57 Meter), und ein großer Platz (Western Wall Plaza) davor freigelegt. Dazu wurde das Maghrebinerviertel der Jerusalemer Altstadt abgerissen. Offiziell ist seit 1967 die Zeit der Klage vorbei, weshalb die Mauer seitdem „Westmauer“ genannt wird.
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