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André Neygenfind # Martin Blohm und Band im „Hallenbad“ -Kultur am Schachtweg

André Neygenfind # Martin Blohm und Band im „Hallenbad“ -Kultur am Schachtweg

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André Neygenfind # Martin Blohm und Band im „Hallenbad“ -Kultur am Schachtweg

Ein Konzertabend. Grandios.
Angekündigt waren „Eigenkompositionen auf der Gitarre“. Die damit verbundene Erwartung, Martin Blohm trägt in der ihm eigenen, ruhigen Art bekanntes und weniger bekanntes vor, wurde nur teilweise erfüllt. Stadtessen reiste Martin Blohm, auch wenn es ein Heimspiel für ihn war, mit der reinsten All Star Band an.

Aber der Reihe nach.
Nach der Eröffnung des Konzertreigens, natürlich mit Eigenkompositionen bzw. Eigenbearbeitungen bekannter Klassiker, ließ Martin Blohm die Künstler, die er im Gepäck hatte, auflaufen.

Da wäre zunächst Jan Blohm zu erwähnen. Jan, der Sohn von Martin Blohm, unterstützte seinen Vater, wenn der mal wieder nicht völlig solistisch auftrat, im begleitenden Rhythmusbereich. Ich habe den Jan schon häufiger gesehen und gehört. Bei ihm stellt jeder Auftritt eine deutlich erkenn- und hörbare Steigerung des bisherigen dar. Es macht große Freude den beiden zuzuhören.

Sehr interessant: Martin Blohm und Band versuchen evtl. Patzer nicht in einem undefinierbaren Klangbrei untergehen zu lassen. Ganz im Gegenteil: Er wird zum integralen Bestandteil der Gesamtdarbietung erhoben. Das macht Spaß. Das macht Freude und ist dabei äußerst erfrischend! Wie heißt das so schön neudeutsch? „It’s not a bug. It’s a feature!“

Zu einer „Band“ gehören aber noch weitere Musiker:
Am Baß konnten wir der Profession eines André Neygenfind lauschen. André Neygenfind begleitete Martin Blohm und die anderen Gastmusiker über weite Strecken des Konzerts völlig unangestrengt und sehr professionell. Im Rahmen kleinerer Soli von ihm ließ er durchblicken, tschuldigung, durchhören, daß er ein echter und verläßlicher Könner seines Instrumentes ist, der einfach nur da ist.

Stephan Pazalai begleitete Martin Blohm und seine Band streckenweise ebenfalls sehr professionell an der Rhythmusgitarre, insbesondere bei den Swingnummern. Stefan Pazalai machte ebenfalls einen völlig unaufgeregten und sehr professionellen Job an dem Abend. Ein sicherlich mehr als nur verläßlicher Begleitmusiker.

Kommen wir zum letzten Bandmitglied dieses Abends.
Es mag evtl. als unhöflich erscheinen, eine Frau zuletzt zu nennen. Aber das mag auch daran liegen, daß Nora Benter, als Frau zumal, ganz besonders in (meiner) Erinnerung geblieben ist. Nora Benter begleitete diesen Abend nicht nur mit ihrer außergewöhnlichen Stimme, sondern auch mit ihrer eigenen Körpersprache. Mit beiden verstand sie es, eine sehr dynamische Bühnenpräsenz zu schaffen.

Neben dem Klassiker „Autumn Leaves“, den Martin Blohm, mal wieder in unnachahmlicher Präzision bei gleichzeitiger künstlerischer Leichtigkeit zu Gehör brachte, eröffnete Martin Blohm den 2. Teil dieses Konzertes mit einem anderen Klassiker: Manhã de Carnaval. Martin Blohm, solo, an der Mundharmonika. Zum Dahinschmelzen.

Und zum guten Schluß des Konzertes durften wir Martin Blohm noch in einer für mich vollkommen neuen Rolle sehen, und zwar in der des Bandleaders. Hier verstand es Martin Blohm aufs beste, ohne selbst mit einem seiner Instrumente einzugreifen, seine All Star Band zum klingen zu bringen.

Was für ein Abend. Was für ein Konzert…

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