Frank-Uwe Andre


Premium (Complete), Osnabrück

Annäherungsversuche . . .

. . . auch bei Weinbergschnecken ist der Frühling angekommen.
Weinbergschnecken sind Zwitter. Das heißt, jede Schnecke ist sowohl Männchen als auch Weibchen und besitzt männliche und weibliche Organe. Jede Weinbergschnecke muss sich aber mit einer anderen Weinbergschnecke paaren, die Tiere können sich nicht selbst befruchten. Paarungszeit ist von März bis Juni. Bei der Paarung, die bis zu 20 Stunden dauern kann, richten sich zwei Schnecken Fuß an Fuß aneinander auf, betasten sich mit den Fühlern, wiegen sich langsam hin und her und stoßen sich gegenseitig sogenannte Liebespfeile in den Fuß. Das sind etwa 11 Millimeter lange Kalkpfeile.

Etwa vier bis sechs Wochen nach der Paarung gräbt die Schnecke eine Grube, in die sie 40 bis 60 weiße Eier legt. Danach verschließt sie die Grube mit Erde und überlässt das Gelege sich selbst. Etwa zwei Wochen später schlüpfen die Jungschnecken. Sie wiegen gerade einmal 0,1 Gramm und besitzen schon ein winziges, glasartiges Gehäuse. Nach dem Schlüpfen fressen sie ihre Eihülle, um den für die Bildung des Gehäuses nötigen Kalk aufzunehmen. Die Schale wächst bis zum Alter von etwa drei Jahren mit dem Körper der Schnecke mit. Dabei wird das Gehäuse nicht nur größer, sondern die Gehäusewand wird auch immer dicker.

Weil ihr Schneckenhaus noch sehr weich ist, fallen viele Jungschnecken Fressfeinden zum Opfer. Nur etwa fünf von 100 Jungschnecken erreichen ein Alter von zwei bis drei Jahren, in dem sie geschlechtsreif werden und sich fortpflanzen.
. . . aus SWR

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