Apollo–Soyuz Test Project (ASTP, 1975)
Die USA sind mal wieder Tagesgespräch. Für mich eher Grund, einen Blick ins Analog-Archiv zu werfen – ins Jahr 2003.
Im Smithsonian National Air & Space Museum, Washington D.C.
Die Wissenschaft, sooft sie dem Militär auch üble Vernichtungstechnologien in die Hände legte, setzte 1975 im Kalten Krieg ein Friedenszeichen.
Das amerikanische Apollo Command and Service Module #111 koppelte am 17. Juli 1975 an das sowjetische Raumschiff Sojus 19 an.
Hierfür wurde ein Dockingmodul entwickelt, das zugleich als Luftschleuse diente, die den gemeinsamen Luftdruck auf 0,68 Atmosphären anglich.
Denn an Bord des Apollo CSM-111 wurde Sauerstoff mit 0,34 at geatmet, an Bord von Sojus 19 ein Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch mit 1,0 at.
Sojus-Kommandant war Alexej Leonow, der 1965 mit Woschod 2 als erster Mensch sein Raumschiff verließ und frei im All schwebte.
Die Rückkehr wäre für die Amerikaner beinahe schief gegangen, weil der Landungs-Check fehlerhaft durchgeführt wurde.
Pilot Vance Brand musste manuell die Fallschirme auslösen und die Balancedüsen abschalten, die die Schirme zu verbrennen drohten.
Dadurch drangen Treibstoffdämpfe in das Kapselinnere. Kommandant Thomas Stafford rettete Brand durch Überziehen einer Atemmaske.
Heute ist die Zusammenarbeit von Russen und Amerikanern und anderen Nationalitäten an Bord der ISS Normalität und Routine.
Die Exponate im Museum zeigen ersatzweise das Reserve-Modul Apollo CSM-105 und ein aus Ersatzteilen gebautes Sojus-Raumschiff.
Die kleine Rakete vorn rechts ist eine Höhenforschungsrakete Aerobee 150 (1955–1970), die in 270 km Höhe die Strahlung maß.
Die große Rakete vorn rechts ist eine Vanguard TV-2, die erste amerikanische Trägerrakete zum Aussetzen von Satelliten (September 1957).
Pacoli 28/07/2014 13:10
Hallo Dieter,schöne Doku, wo Du das nur alles ausgräbst!?
Schönen Nachmittag und LG
Franz