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Lutz Bittag


Premium (World), Bad Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt)

Apostelbrücke

Viele von euch hatten heute sicherlich einen Brückentag.
Und was zeigt man an so einem Brückentag, natürlich eine Brücke. :o)
Deshalb zeige ich euch heute die Apostelbrücke bei Niedergebra im Landkreis Nordhausen in Thüringen, unter der die Wipper durchfließt.
Die Apostelbrücke ist für diese Region ein Bauwerk von großer historischer Bedeutung. Der Name der Brücke geht auf den heiligen Bonifatius zurück, der auch als Apostel der Deutschen bezeichnet wird und entstand wohl erst im 19. Jahrhundert. Die Wegführung im Zuge der Apostelbrücke ist seit dem Mittelalter Bestandteil eines regional und überregional bedeutenden Wegesystems. Sie verband die Burg Lohra mit dem Georgenberg in Bleicherode als Rechts- und Richtstätte und im Weiteren das Wegesystem aus dem Thüringer Becken mit dem Harzwegesystem.
Sie kreuzte unmittelbar südlich die alte Handelsstraße in Ost-West-Richtung, die 1294 als „strata communis“ bezeichnet wurde. Seit dem Mittelalter gibt es an der Stelle der Brücke eine Furt, die mit den Bau- und Instandsetzungsarbeiten 2011 auch nachgewiesen werden konnte. 1670 wurde eine erste nachweisliche Brücke in Holzbauweise auf Veranlassung der Grafen von Sayn-Wittgenstein errichtet. 1751 ließ der preussische Staat die Brücke in Eichenholz erneuern.
1803 begann der Bau der bis heute im Kern erhaltenen Brücke in massiver Stein -und Mauerwerksbauweise mit zwei Gewölbebogen. Die Steine kamen vom Abriss des Bergfrieds auf Burg Lohra.
Im 20.Jahrhundert verlor die Apostelbrücke als Wipperquerung im Zuge der alten Wege- und Straßenführung zunehmend an Bedeutung und gerat in Vergessenheit. Die Brücke war vom Verfall und Einsturz bedroht und neben den großen Verkehrsbauwerken des 20. und 21. Jh. kaum mehr wahrnehmbar. Doch von 2011 bis 2013 erfolgte die Rettung durch eine bauliche Sanierung.
Quelle: nnz (Neue Nordhäuser Zeitung)

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