Auch Fliegen haben Krankheiten - hier eine ihrer häufigen Pilzerkrankungen.
Schon das zweite Mal in ein paar Tagen fand ich eine wie üblich kopfüber sitzende tote Fliege, deren Hinterleib von durch die Segmentgrenzen wachsenden Pilzmassen fast gesprengt wurde.
Die Fliege infiziert sich mit dem Pilz Entomophthera muscae, der über die weichen Segmentgrenzen in das Tier eindringt und sich erst im Fettgewebe vermehrt. Dann wächst er nach außen und bildet besondere Klebehyphen (Ausläufer) aus, die die Fliege zusätzlich an ihrem Todesort festhalten. Im Bild müssen das wohl die kleinen schimmelähnlichen Fäden sein, die am Hinterleib zu sehen sind. (Quelle: Haupt, Fliegen und Mücken, Augsburg, 1998)
Die Fliegen sitzen ja gern auf exponierten Stellen wie Spitzen von Grashalmen etc. Dadurch sind auch die nächsten Fliegen infektionsgefährdet, die Kontakt zu der Toten haben. Durch diese Art der Übertragung bist das Weiterexistieren des Pilzes gewährleistet.
Und das alles durch das Prinzip "Versuch und Irrtum - Trial and error - mit dem Aussterben der nicht so angepassten Arten (in diesem Fall der Krankheitserreger).
Wieder ein kleines, für die Fliege allerdings trauriges Wunder der Evolution.
Früher, als es in den Haushalten noch mehr Stubenfliegen gab, habe ich dieses Bild öfter an Fensterscheiben gesehen.
Düsseldorf, 19.6.2012
Carlos Ramos 20/06/2012 6:40
Moin Thomas,das ist mal wieder richtig spannend, was Du hier rüber bringst. Danke für Dein Zeigen.
LG Carlos