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Bernd Carell


Premium (Pro), Ennepetal

Auch wir trauern ...

und Gedenken der Opfer der LoveParade ...

Notwendige persönliche Anmerkung:

Es ist bestürzend, tragisch und auch schockierend - fasst man die Todesfälle und die große Zahl der Schwerverletzten und Verletzten der Loveparade zusammen.
Die Stadt Duisburg, als zuständige Ordnungsbehörde hat doch die Genehmigung der Veranstaltung, in Absprache mit allen Beteiligten (Polizei, Ordnungs-, Sicherheitskräfte, Veranstalter usw.) erteilt. Da können die doch jetzt nicht so tun, als hätten sie nichts damit zu tun gehabt. Ohne Genehmigung der Veranstaltung hätte es diese garnicht gegeben.
Erinnern wir uns doch einmal der Diskussionen im Vorfeld, die sich mit Kosten, Aufwand, dem Veranstaltungsort und der Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung beschäftigten, so war eigentlich von einer NIchtdurchführung im Ruhrgebiet auszugehen.
Aber die Blöße wollte sich keiner im Ruhrgebiet, insbesondere unter Berücksichtigung von RUHR.2010, geben. Also musste die Veranstaltung her - koste es was es wolle. Nun auch Menschenleben.
Da muss doch gefragt werden, nachdem Bochum aus verschiedensten Gründen 2009 absagte, die Loveparade durchzuführen, welchen Druck gab es möglicherweise auch von höheren Instanzen und den Verantwortlichen von RUHR.2010.
Und nun will man sich aus der Verantwortung stehlen - das ist widerwärtig. Entspricht aber dem Stil , der insbesondere so in der Politik ausgeprägt ist; auch - und vielleicht insbesondere -, weil man am eigenen Sessel und seinen Pfründen klebt und der Profilierungssucht und Profitgier mehr Wert gibt als dem Wohle derer, für die die Politik, also die Politikerinnen und Politiker, da zu sein haben, nämlich die Bürgerinnen und Bürger, deren Tod (billigend?) in Kauf genommen wird.
Und wenn man sich jetzt noch die Pressekonferenz "angetan" hat, dann bleibt ein Bild der Erbärmlichkeit und Verantwortungslosigkeit haften, wobei dann auch noch die Verantwortlichen der Stadt Duisburg und des Veranstalters alles auf die Polizei abwälzen, die mal wieder herhalten soll. Und der Oberbürgermeister und zuständige Dezernent "eiern" herum bis zum geht nicht mehr und der Veranstalter hat so gut wie nichts zu den Vorkommnissen zu sagen.
Dies alles ist an Zynismus nicht zu überbieten. Wäre ich Angehörige oder Angehöriger eines der Opfer oder eine bzw. einer der Verletzten, ich würde den Besuch dieser "Honorigen" nicht wollen und ihnen diesen verwehren, was dann auch für Trauerfeiern gälte.

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