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Klaus-Peter Beck


Premium (World), Bergheim

Auf dem Mahlboden

Im Dach der Mühle sehen wir schräg nach außen hin die ansteigende Flügelwelle. Von den vier Flügeln wird sie gedreht. Das große hölzerne Zahnrad auf der Welle, das sogenannte Kammrad, greift in das waagerecht liegende Kronrad. Dieses treibt die Mühlsteine an: Der obere Stein dreht sich auf dem stehenden unteren Stein. Von oben läuft aus dem Trichter das Korn zwischen die Steine, unten wird dann das Mehl aufgefangen und zum Abfüllen ins Untergeschoss hinabgeleitet.

Die Mühle mahlt nur das volle Korn zu Mehl, ohne das Mehl zu sieben. Deshalb konnte man das hier erzeugte Mehl nicht lange aufbewahren. Durch den Fettgehalt des Kornes wird Vollkornmehl schnell ranzig oder es beginnt zu schimmeln. Deshalb hatte der Müller zu allen Jahreszeiten gleich viel zu tun, weil die Bauern meist einmal in der Woche neu zum Mahlen kamen. Außerdem reichte ein einmaliger Durchgang des Getreides zwar für eine Grütze aus. Das Mehl war dann aber zum Backen noch zu grob. So hievte man das Mehl wieder nach oben, um es mehrmals hintereinander durch die Steine laufen zu lassen. Erschwert wurde das Leben in der Mühle durch den Mehlstaub, und sonderlich leise war der Arbeitsplatz des Müllers auch nicht.

Gesehen im LVR Freilichtmuseum Kommern, Bockwindmühle aus Spiel

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