O.K.50


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Commentaire 14

  • Sybil.J 13/02/2018 10:55

    Das Bild nehme ich mir mit - hatte es bis heute noch gar nicht gesehen - und zwar vor allem wegen der Diskussion. Manchmal findet man hier noch solche Perlen, und dann sollte man sie festhalten.
    Also, wenn du auf die Idee kommen solltest, dieses Bild zu löschen, nehme ich dir das persönlich übel :-)))
    Alaaf aus Kölle!
  • Köhlerin 18/01/2018 19:02

    Ich bin jetzt schon bestimmt zum 20. Mal bei diesem Bild. Und lese immer wieder die Kommentare.
    Otti, du kennst mich hier als Fotografin besser als jeder andere. Und du bist mein Lehrer, hast mich schon als Volldepp aufgenommen und mich viel gelehrt. Und von dir lerne ich immer weiter.
    Portraits von Menschen ist, und ich habe ca. 74% der Fotografie durchprobiert, wirklich eine Königsdisziplin und unglaublich schwer.
    Als Nicht-Portraitfotografin bin ich unsicher und mag auch so ungerne Anweisungen geben oder vorher das Make-Up richten (nee nee, ich meine damit nur, dass es nicht glänzt und so...) oder Haarsträhnen wegwischen. Meine Model sind keine Profis und sollen auch keine sein, aber es ist schwer, sie locker zu machen, also sie zu "sich selbst" zu machen. Meine letzten 2 Potraits haben es einigermaßen geschafft, aber mit Mühe und Not.
    Wenn du, wie hier, spontan fotografierst, stimmt der Ausdruck, das Selbstsein, dann ist aber anderes Scheiße. Spontane Portraits sind wahrscheinlich das Schwierigste, was du machen kannst.
    Spontane Portraits mit Reflektoren und sowas? Ha ha ha ....!!! Kannste knicken.
    Wie du so ein Portrait besser machen kannst, kann ich dir nicht sagen, ich kann dir nur sagen, was fehlt.

    Das Bild ist lichttechnisch zu flach. Es fehlt die 3-Dimonsionalität. Du weißt da besser Bescheid, das kann man vielleicht mit Bearbeitung beheben? Kontraste oder so? Es fehlt einfach die Tiefe.

    Das Bild für mich: Du ahnst nicht, wie sehr ich mich freue, deine Frau so lebensfroh zu sehen!!! Wunderbar!!!
    LG Köhlerin
    • O.K.50 18/01/2018 19:36

      Liebe Beate, Du machst mich ja verlegen.....und das mit knapp 60 ;-))
      Aber du hast auch recht. Es ist spontan einfach nicht möglich gezielte Beleuchtungen her zu zaubern. EBV wäre evt möglich, leider sind in SW da die Optionen deutlich weniger als in Farbe. Ich werde es weiter versuchen.

      Danke Dir.

      VG Othmar
  • Brita H. 11/01/2018 14:43

    Ich denke, dass dies hier ein Foto ist, das "gefühlsgesteuert" zustande kam, denn rein technisch betrachtet, was ja sonst eher dein Metier ist, hast du durchaus bessere Bilder zu bieten. Aber genau dieses Gefühl, das für mich aus diesem Bild spricht, gibt ihm eine Seele. Da darf das Technische gerne in den Hintergrund treten!
    Allein, dass dein Bild diese interessante Diskussion ausgelöst hat, ist großartig :-)
    Ich bin auch kein Spezialist für Portraitfotografie und die Bilder, die ich von Menschen mache, sind auch "aus dem Bauch heraus" entstanden. Und genau so betrachte ich auch Bilder von Menschen. Vielleicht mag ich deshalb in der Sektion "Menschen" viele Bilder nicht, weil sie für mein Gefühl zu gestellt und "seelenlos" wirken.
    LG Brita
  • Gerhard Körsgen 28/12/2017 12:05

    Hallo Othmar ! Nun komme ich auch mal dazu dein ja recht überschaubares Portfolio zu sichten.
    Lange habe ich nicht gebraucht um dieses, deine neuestes Foto, als meinen Favoriten daraus zu küren.
    Möglicherweise wunderst Du dich.
    Nun, es liegt an mehreren Dingen....zum einen finde ich Menschen interessant (und schön), nahezu unabhängig davon WIE sie aussehen solange sie nur interessant fotografiert wurden. Zum anderen besticht mich das Unprätentiöse dieser Aufnahme - eine schnappschussartige gleichwohl nicht völlig zufällig erscheinende Aufnahme, möglicherweise auf einer Betriebsfeier gemacht, jedenfalls angenehm "aus dem Leben".
    Sie ist vergnügt und steht dazu - und das steht ihr.

    Nahezu alle anderen Aufnahmen die Du hier zeigst wirken sehr viel artifizieller...gemacht oder zumindest gedacht. Vielleicht entspricht dir das in Summe viel mehr, schließlich hast Du davon viel mehr Bilder. Mich persönlich spricht es weitaus weniger an.
    Nicht falsch verstehen: Ich behaupte keinesfalls dass diese Aufnahmen "schlechter" seien als dieses dein neuestes Bild - sie sprechen MICH nur sehr viel weniger an.

    Beste Grüße, Gerry
    • Gerhard Körsgen 07/01/2018 23:04

      Ich denke wir sind einer Meinung über Avedon's Bilder, v.a. der von dir angesprochenen Serie.. Ich reflektierte nur über das Stereotyp der "eingefangenen Seele" in der Portraitfotografie.
      Auch weiterhin ist viel Wahres in dem was Du schreibst wobei ich weiterhin punktuell widersprechen möchte ;-)
      Vielleicht kann man (jaja, gefährlich !) hier "unter uns" mal die gefühlte Subjektivität als Maßstab nehmen, ja ! Jeder macht sich doch, natürlich als Ablauf von vielen Bildern, EIN Bild einer Person. Und ein Foto welches DEM entspricht oder nahekommt hält derjenige dann für echt oder authentisch. Das muss nicht stimmen bzw. genaugenommen KANN es nicht stimmen, aber "gefühlt" ist es so.
      Dennoch meine ich Fotografien von Menschen die nicht wussten dass sie fotografiert wurden sind "näher am Menschen dran" als solche wo die Situation des Fotografiertwerdens klar war - die Leute reagieren darauf, nahezu immer. Und das sieht man. Nahezu immer.
    • Dadatrixa 07/01/2018 23:16

      dem widerspreche ich nicht :)
      natürlich fehlt das gefühl des fotografiert werdens, wenn man dies eben nicht weiß – man switcht nicht zur »ich werde fotografiert«-maske. ich bzweifel nur, das dies bild »echter« ist, weil ne maske trägt man immer (zumindest in der öffentlichkeit oder in beisein anderer). da find ich den titel von dem buch von precht super – »wer bin ich und wenn ja wieviel.« der zeigt schön, dass es nicht die eine person gibt, sondern es immer ein konglomerat aus versch persönlichkeiten ist.

      aber das ist meine eigene herangehensweise bzw meine erfahrung aus über 10 jahren fotostudium – vllt bin ich aber auch etwas entzaubert oder eben an manchen stellen etwas zu verkopft :)

      ein grund, warum ich in der fc dann doch etwas experimenteller, vllt sogar teilweise emotionaler war, aufgrund dessen, dass der prozess schneller war und durch das inkognito ich mich slebst weniger unter druck gesetzt hatte.
    • O.K.50 08/01/2018 10:11

      Hallo Gery, hallo Tom,
      Besten Dank für die anregende und interessante Diskussion. Das ist für mich als ungeübten "Menschenfotografen" enorm hilfreich und wichtig. Obwohl die argumentativen Schwerpunkte Eurer Posts eher im subtilen, verhaltensorientierten Ergebnis der fotografierten Menschen liegen, geben sie dennoch wichtige Hilfestellungen bei den prinzipiellen Vorüberlegungen beim Fotografieren von Menschen allgemein, und natürlich bei Vorbereitungen echter Portraitfotografie (wobei ich in dieser Richtung für mich eher nicht den Schwerpunkt fotografischen Schaffens sehe).
      Auch wenn es punktuell zwischen Euch Unterschiede der Sichtweise und Argumentationen gibt, sind doch die "Leitlinien" nahezu identisch.
      Ich denke - um auf den Part des Fotografen zurückzukommen - in das Wissen um die Auswirkungen von Steuermechanismen des Fotografen auf den Ausdruck des Models muss unbedingt auch die Wirkung auf diesen durch Drittelemente wie Umgebung, Accessoires, Wetterlage, und ganz besonders Licht und Beleuchtung einfließen um einem wie auch immer gearteten, gewünschten Bildergebnis nahe zu kommen.
      Es ist allerdings besonders beim Licht wohl das elementare Handwerk - schließlich wird ein menschliches Gesicht in der sanft gestreuten Seitenbeleuchtung von rechts, zusammen mit einem indirekten Blitz über die Decke und einem gesetzten Hintergrundspot genauso (rein lichttechnisch) aussehen wie eine Schaufensterpuppe (okay, mal abgesehen von den Elementen die die Lebendigkeit ausmachen).
      Nur scheint mir, dass diese Überlegungen bei Menschenfotografie in der Öffentlichkeit nur sehr rudimentär beeinflussbar sind (z.B. durch die Wahl des Aufnahmezeitpunkts abends, bei Kunstlicht, oder in der knalligen MIttagssonne).
      Also bleibt die Frage, welche Einflussmöglichkeiten man als Fotograf beim Fotografieren von Menschen in Alltagssituationen hat. Sicher deutlich Geringere als Avadon im Studio.

      Vielen Dank Euch für diese spannende Diskussion - es gibt also doch hin und wieder Lichtblicke hier in der fc.

      Gruß
      Othmar
    • Dadatrixa 08/01/2018 22:53

      Ich denke, ohne dass das jetzt in irgendeiner weise neg. kritik wäre, dass oft zuviel über technische aspekte nachgedacht wird. bzw um es anders auszudrücken, es wird zu früh über technik nachgedacht bzw oft bleibt man bei der technik und das, was ein porträt eigentlich ausmacht, wird vernachlässigt – technik ist halt einfacher, kann man kaufen, skill eben nicht.
      ich sehe sehr sehr oft porträts die technisch gut sind, oft sogar überästhetisiert - fast schon tot in manchen fällen. und das, was ein porträt ausmacht, ist mehr zweitrangig, es ist halt da, und man bezeichnet es salopp als model.

      natürlich sind die möglichkeiten licht zu setzen im studio andere. (ob es einfacher ist, kann man drüber streiten) ich möchte aber einen punkt anbringen. man muss sich im klaren sein, was man möchte! möchte man (echte) menschen, dann muss man idr mit dem klarkommen, was an ort und stelle ist. möchte man eine vorbestimmte ästhetik, dann muss man die menschen aus ihrem alltag rausholen und ins stuido schleifen. oder eben das studio zu ihnen bringen, was dann der größtmögliche aufwand wäre.

      wenn man street macht, dann sind die menschen idr eh mehr »beiwerk«, die situation ist »wichtiger« bzw geht es ja gerade darum etwas zu erleben und das festzuhalten. was ich sagen möchte, oft ist es eben nicht wichtig, dass es genau dieser eine mensch ist und wenn das nicht der hauptgrund für das foto ist, dann kann man eben orte mit bestimmten lichtsettings oder eben auch jede weitere art von szene aussuchen und schauen, welche art von typ mensch einem dort begegnet.

      bei porträts wird zuoft darüber nachgedacht, jmd im perfektem licht darzustellen. oft ist dies nicht nötig: hier mal zwei beispiele von porträts die ich an ort und stelle gemacht habe ohne in die beleuchtung einzugreifen.




      wie ich schon sagte, man muss das nehmen, was da ist. die kunst ist, damit klarzukommen.



      um am ende nochmal zu betonen, die kunst menschen zu fotografieren ist nicht das licht, nicht die ausformung des gesichts mit licht. die kunst ist, als fotograf sich so zu verhalten, dass man das foto bekommt, was man möchte. oft muss man einfühlsam sein, manchmal aber auch dominant - was man auf jeden fall muss, sich der rolle als fotograf bewusst zu sein. denn man darf nicht vergessen, das model »liefert« sich aus und der fotograf schützt sich mit der kamera im gesicht oder sie steht auf einem stativ und man kann sich daran festhalten. dies ist nicht zu unterschätzen.
      wie ich schon schrieb, für mich war die kamera der ausschlaggebende grund, mich mit fremden menschen zu beschäftigen und dadurch etwas über mich selbst zu lernen. die guten foto kommen dann von allein.

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