3 181 14

Martin Alexander Müller


Premium (Basic), Jühnsdorf (bei Berlin)

~ B-O-D-I-A-M ~

Hiermit melde ich mich offziell von meinem Kurztrip in Südengland und der Ostküste Schottlands zurück. Wie immer war die Zeit zu kurz und das Wetter unbeständig ! ;-)

Hier zu sehen: Castle Bodiam - ca. eine knappe Busstunde von Hastings entfernt. Eine Burg wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Massiv, trutzig und von Wasser umgeben. Kurzum ... einfach toll !!! :-)





Und wer mehr wissen möchte:



Der aus einer alten Sussexer Familie stammende Sir Edward Dalyngrigge, der für Eduard III. in Frankreich gekämpft hatte, war durch seine Heirat mit Elizabeth, der Erbin von Wardedieu (Wardeux), deren Familie schon seit den 1330er Jahren im Besitz des Anwesens von Bodiam war, 1378 in den Besitz des Gutes gekommen. Es bestand im Wesentlichen aus einem Gutshaus im Tal nördlich der Kirche von Bodiam, dessen Grundmauern bei archäologischen Ausgrabungen in den 1960er und 1970er Jahren gefunden wurden sowie einem zweiten Gebäude, das sich nördlich oberhalb der heutigen Burg befand. Als Ritter in der Grafschaft von Sussex (Knight in the Shire of Sussex) war Dalyngrigge Mitglied von zehn Parlamenten von 1379 bis 1388 und zweifellos eine der einflußreicheren Persönlichkeiten der Umgebung in dieser Zeit gewesen. Im Jahr 1380 wurde er Mitglied der Kommission zur Prüfung des Standes des Königreiches und der Besitztümer, Ausgaben und Einnahmen des königlichen Hausehaltes (Commission considering the state of the realm and the possessions, expenses and revenues of the royal household). Im gleichen Jahr wurde er zur Begutachtung von Winchelsea sowie zur Untersuchung bestellt, wie die Stadt besser gegen Frankreich befestigt werden könne. Neben der Bedrohung durch eine Invasion bestanden aber auch Gefahren im Innern des Landes. 1381 hatten sich Bauern aus Kent, Essex, Sussex und Bedfordshire in einer Revolte erhoben, auf ihrem Marsch auf London zahlreiche Gutshäuser zerstört, den Tower von London überrannt und den Erzbischof Sudbury geköpft. Auch wenn der Aufstand sehr schnell von den Gefolgsleuten Richard II. niedergeschlagen werden konnte, gab es auch in den Folgejahren immer wieder ein Aufflackern des Widerstandes. Im Jahr 1383 erhielt Sir Edward Dalyngrigge die königliche Genehmigung zum Abhalten eines Wochenmarktes auf seinem Besitz in Bodiam. 1385 erfolgte die königliche Lizenz zur Befestigung seines Landsitzes durch Richard II.
Doch er ließ eine komplett neue Wasserburg nahe seinem aus Holz gefertigten Herrenhaus nicht fern dem Fluss Rother errichten. Hinzu kam zur gleichen Zeit eine weitere Lizenz, einen Wasserlauf von Dalyngreggesbay nördlich in Saleshurst nach Bodiam zu leiten, um dort eine Wassermühle zu betreiben. Dalyngrigge hat die ersten Bauarbeiten wohl nicht selbst beaufsichtigen können, da er zwischen 1386 und 1387 Hafenkaptain der französischen Stadt Brest war. Etwa um 1392 waren die Arbeiten an der Burg beendet, Sir Edward Dalyngrigge starb allerdings bereits wenige Jahre später im Jahr 1395.

Um 1473 fiel der Besitz nach Aussterben der Dalyngriggelinie durch Heirat Philippa Dalyngrigges an die Familie Lewknor. Während der Rosenkriege unterstützte Sir Thomas Lewknor das Haus Lancaster. Richard III. (Haus York) befahl 1483 die Belagerung der Burg durch Thomas Howard, 2. Herzog von Norfolk, wegen fehlender Aufzeichnungen nimmt der Archäologe David Thackray an, die Burg wurde widerstandslos übergeben und vom König konfisziert[1]. Ein königlicher Konstabler verwaltete die Burg. 1485 gab König Heinrich VII. die Burg an die Familie Lewknor zurück, die sie bis ins 16. Jahrhundert hielt. Die übrigen Ländereien folgten bis 1542 in den Familienbesitz[2]. 1588 erwarb John Levett aus Salehurst Burg Bodiam, 1623 kaufte sie Nicolas Tufton, 1. Earl of Thanet. Sein Sohn John Tufton, 2. Earl of Thanet, erbte das Anwesen 1631, konnte 1639 Burg und übrigen Besitz wiedervereinen, musste aber 1644 wegen einer hohen Strafzahlung an das Parlament von £9.000 (heutiger Wert: £1.300.000) die Burg an den Parlamentsabgeordneten Nathaniel Powell, der 1661 von Karl II. zum Baronet erhoben wurde, veräußern. 1675 erbte Elizabeth Clitherow, Schwiegertochter von Nathaniel Powell, dem 2. Baronet, die Burg, die bis 1722 in deren Familie blieb.

Neuere Forschungen gehen jedoch davon aus, dass die Burg mehr zur Demonstration als für tatsächliche Kampfhandlungen gebaut wurde. Dafür spricht, dass die Zinnen zu niedrig sind, um dahinterstehende Männer vor Geschossen zu schützen, und dass der Wassergraben vermutlich von wenigen Belagerern innerhalb einiger Stunden trockengelegt werden kann, da er an einer Stelle nur durch einen dünnen Erdstreifen von einem größeren Gefälle getrennt ist.

Quelle : Wikipedia

Commentaire 14