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Roland Epper


Premium (World), Fürth

Babe war auf Jagd

und fragt sich sehr ernsthaft, wie das jetzt weitergeht normalerweise...

Muß dringend mal Babe ihre elektrische Hundehütte updaten - ab Montag mehr bei http://www.derschoenstehundderwelt.de

Commentaire 48

  • Christina Scholz 05/04/2006 13:31

    Mal unabhängig, daß ich irgendwie nicht so ganz hintersteige, was mordende Vegetarier mit dem Bild zu tun haben sollen, möchte ich hier nur kurz anmerken, daß einem Hund weder die Jagd vollständig abgewöhnt werden kann noch es nötig ist, ihm die Jagd vollständig zu verbieten.

    Die Jagd des Hundes besteht aus einer Vielzahl von kleineren Modulen, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sind und schon beim Wolf zu beobachten sind, wenn auch oft nicht so ausgeprägt, wie bei darauf spezialisierten Rassen (Mäuselsprung beim Terrier, Vorstehen beim Vorstehhund, Apportieren bei Retrievern ...).
    Viele Aufgaben von Hunden wären ohne Jagdtrieb auch gar nicht möglich: Fährtensuchhunde, Rettungshunde, Wasserrettungshunde, Lawinenschutzhunde, Rättler auf Bauernhöfen, Vorstehhunde, Polizeihunde, Schaftreibehunde, Rinderhütehunde etc etc, die Bandbreite ist enorm groß.
    Bei all diesen Hunden werden bestimmte Module aus dem Jagdbereich gefördert, ohne daß sie zu einer Gefährdung von Mensch und Tier werden, ganz im Gegenteil, wie man an Schaftreibehunden und Hütehunden sieht, kann der Jagdtrieb auch zum Schutz von Lebewesen eingesetzt werden.

    Beim Rättler ist dies weniger ersichtlich, aber auch hier werden Hunde zum Mäuse- und Rattenfang animiert, um die Gefahr durch Übertragung von Seuchen durch Nager sowie auch die Vernichtung von Lebensmitteln durch Nager zu verhindern. Die Methode mit Hunden gegen Nager anzugehen ist dabei durchaus Tierschutzkonform, denn es wird den Nagern Schmerzen und Leiden durch Vergiftungsaktionen erspart.
    Keiner dieser Rättler werden zur Gefahr von Mensch und Haustier und sie wildern auch nicht. Es werden und wurden hierzu hauptsächlich Pinscher, Schnauzer und Terrier eingesetzt, weil diese eben die Jagd auf Nager besonders ausgeprägt zeigen, ohne aber zum Hetzen zu neigen.
    Es ist ohne Probleme möglich, solche Rättler sogar in Vogelvolieren mit Bodenvögeln einzusetzen. Sie lassen sich auch während ihrer Arbeit führen und begreifen schnell, daß sie die Vögel in Ruh lassen müssen und nur die Ratten rausfangen dürfen.

    Ich habe früher selbst an der Bekämpfung von Nagern in Berlin mit meiner Hündin teilgenommen. Trotzdem sie, wenn sie im Einsatz war, Ratten sofort getötet hatte, sobald sie ihrer habhaft wurde, konnte ich sie zu Freunden und Bekannten mitnehmen, die selbst Ratten als Haustiere hatten. Die zahmen Ratten hatte diese Hündin nie angerührt, trotzdem ich mich nicht daran erinnern kann, ihr das speziell beigebracht zu haben. Auch andere Leute, die mit Hunden auf Rattenjagd gingen, berichteten immer wieder davon, daß ihre Hunde Haustiere in Ruhe ließen und auch sonst nicht unkontrolliert gejagt hatten, trotzdem sie sogar während dieser Einsätze zur Rattenjagd ermuntert wurden.
    Um es noch mal klar zu stellen, die Tötung dieser Ratten war notwendig, um Seuchen einzudämmen, in Vogelvolieren die Vögel vor den Ratten zu schützen und vor allem um in Parks und auf Kinderspielplätzen spielende Kinder vor Rattenbissen zu schützen. Vergiftungsaktionen heißt für die Ratten ein tagelanges dahinsiechen, da Rattengifte nicht sofort wirken dürfen, sonst würde nur die unerfahrenste und unvorsichtigste Ratte rangehen und danach nie wieder eine Ratte. Die Jagd mit Hunden auf Ratten erspart also den Ratten Schmerz und Leid.

    Es ist also absoluter Humbug, zu glauben, daß einem Hund jegliches Jagdverhalten verboten werden muß. Dies ist auch gar nicht möglich, denn es gehört zum Verhaltensinventar des Hundes dazu. Die Kunst, den Hund verantwortungsvoll zu führen, ist es vielmehr, seinen "Jagdtrieb" zu kanalisieren und in die richtige Richtung zu lenken.

    Wenn allerdings Beute in bestimmter Art und Weise, wie zu diesem Bild beschrieben, plötzlich vor einem Hund auftaucht, ist es schlichtweg nicht möglich, den Hund von der Tötung abzuhalten, da die Reaktion des Hundes so schnell erfolgt, daß der Mensch nicht darauf reagieren kann. Der Erfolg bei solchen Jagderlebnissen bedeutet deswegen noch lange nicht, daß der Hund nun mehr jagd wie vorher.
    Mir ist etwas ähnliches mit einer Pudelhündin passiert. Eine Krähe flog aus einem Zaun aus dieser angeleinten Hündin sehr dicht über dem Kopf. Die Hündin schnappte hoch und tötete diese Krähe. Dank einer netten Tierschützerin konnte ich nicht eingreifen, denn die nette Dame bedrohte mich mit einem Stock und warf mir vor, die Hündin auf die Krähe gehetzt zu haben ...
    Trotzdem diese Hündin Jagderfolg hatte und es ihr nicht verboten wurde, weiterzujagen, war es ihr erster und letzter Versuch, Tiere zu jagen und zu töten.
  • Tomaten Mark 13/02/2005 12:32

    Pfui! Babe is ´ne Mistsau!
  • Werner y Schneider 05/02/2005 15:21

    @Georg: "Brei" stimmt genau. Hier die Zutaten zu dem diffusen Gericht:
    "Iiiih - eine tote Ratte" (Heile-Welt-Ästhetik)
    "die arme, arme Ratte" (Vermenschlichung der Tiere)
    "Hund darf nicht jagen" (Verwechslung verschiedener Verhaltensformen; Mäuselsprung ungleich Hetzjagd)
    "Kampfhund beißt Kinder tot" (Kampfhundehysterie)
  • Die Drachen 05/02/2005 14:31

    @Yve: dass deine Hunde getestet sind, ist gut, bin nicht "enttäuscht". Ich habe - anderes als du und andere hier - nichts unterstellt, sondern nur von Möglichkeiten gesprochen.

    Jedenfalls rennst du hier - Tatsache, keine Unterstellung (s.o.) - gegen Windmühlen an, und zwar ziemlich aggressiv. "Leider mache ich immer wieder die Erfahrung...", dass man sich deinen Belehrungen und Appellen nicht fügt? Tss tss.

    Hier jedenfalls sind deine Vorhaltungen entweder nicht zutreffend oder unsubstanziert. Du rührst nur im Brei allgemeiner Vorurteile und Ressentiments herum, wie so viele. Dabei solltest gerade du es besser wissen, wo die Grenze zwischen verantwortungsbewusstem Handeln und Hysterie verläuft.
  • Yve H. 05/02/2005 14:12

    @Georg: Ich "markiere" überhaupt nichts - ich bin lediglich eine VERANTWORTUNGSBEWUSSTE Hundehalterin. Leider mache ich immer wieder die Erfahrung, dass es sich viele Hundehalter zu einfach machen - aus Faulheit & Unvermögen nehme ich an - und ihre "unerzogenen" Hunde, mit allen möglichen unsinnigen Argumenten rechtfertigen. Bsp: "Das ist die Natur, Terrier kann man nicht erziehen, er ist halt eigensinnig, etc."

    @Werner & Georg: Hättet Ihr genügend Fachkenntniss, hättet Ihr gesehen, dass meine Hunde, genau wie Babe, zu den sogenannten Listenhunden gehören, dass bedeutet sich haben beide den Wesenstest absolviert haben & dementsprechend auch ohne meine "kontrollsüchtige" Anwesenheit geprüft worden sind, was alle zwei Jahre wiederholt wird. Leider muss ich Euch enttäuschen, sie sind wesensfest & lieb.

    Auf meiner Homepage (http://www.yveonnet.de) findet Ihr viele interessante Links zum Thema & selbstverständlich auch meine Meinung ;O) Da könnt Ihr Euch prima informieren.

    Anbei noch einen Link zu diesem Thema im KSG-Forum (ich hoffe, man kann auch mitlesen, ohne registriert zu sein) >> http://forum.ksgemeinde.de/showthread.php?t=40536&page=10&pp=20
    Wie man sieht, kann man über dieses Thema ewig diskutieren....

  • Die Drachen 05/02/2005 13:30

    @Yve: Du HAST mich falsch verstanden. Es gibt Dinge, die kann und sollte man JEDEM Hund verbieten, und es gibt Dinge - wie der "Mäuselsprung" - die sind bei MANCHEN (!) Hunden nur rauszukriegen, wenn man sie übertrieben maßregelt - also ständig den Overdog markiert.

    Und, wie Werner andeutet: das kann ins Auge gehen, wenn der Overdog mal nicht da ist.

    Wie es in deinem Falle ist, wirst du erst nach dem Ernstfall wissen. Hoffen wir, dass es so schlimm nicht ist.
  • Werner y Schneider 05/02/2005 13:04

    Ich kann Georg nur zustimmen: auf Rascheln-im-Laub-Spitzen und schnellen Mäuselsprung zu verzichten ist für viele Hunde tatsächlich sehr schwer und läuft unter Umständen auf "totale Kontrolle" hinaus.
    Und wer wirklich Ahnung von Hunden hat, statt von Kontrollängsten und überzogenen Erwartungen der Umwelt getrieben zu sein, weiß, dass man dem Hund diesen Freiraum besten Gewissens lassen darf, aus folgenden Gründen:
    1a) Er wird ganz selten was erwischen,
    1b) und wenn ers erwischt, ist das wirklich ein krankes oder - in diesem Fall - degeneriertes Tier ohne Überlebenchancen in freier Wildbahn.
    2) Es ist ein anderes Verhaltensrepertoire als die "Niederwildjagd" (Kaninchen, Rehe), auf die hier ständig falsch abgehoben wird.

    Mäuselsprung: Steh - horch - visier - sprung sprung PACK. Trieb mit eigener Triebenergie.

    Jagd: renn - renn - hetz - hetz - (und vielleicht am Ende mal pack)

    Schaut euch doch mal BIDDÄ das Bild an, es spricht Bände und ist da aufklärend: der Hund ist ein bisschen frustriert, weil das Spiel vorbei ist, hier wurde kein Verhalten eingeübt oder verstärkt.

    LET THEM GO, wenn du kein Kontrollfreak bist.

    Für Babe sieht das so aus:
    --- Kleinviech entwischt, game over, ooooch
    --- Kleinviech kaputt, game over, ooooch.

    @Yve: weißt du, was deine Hunde treiben, wenn sie mal außer deiner persönlichen Kontrolle geraten und nicht so autoritätvolle Wesen - schreckhafte oder gemeine Kinder - falsch reagieren?
    Ich bin sicher: Rolands Hund IST (nicht "wäre") in dieser Situation (Herrchen nicht präsent) völlig ungefährlich - das wurde experimentell überprüft (Gutachten) und darauf kommt es an.
  • Roland Epper 05/02/2005 11:30

    @ Yve: schön, daß in Deiner Welt Sonntag ist - bei mir ist noch Samstag. Aber immerhin, auch ich halte meinen Hund so, "dass andere nicht belästigt oder gefährdet sind." Und zum Argumentieren brauchts keinen Hut auf dem Kopf - aber daß, wer Meinungen vertritt sich die Zeit nehmen sollte, die auch zu begründen - da lasse ich nicht von. Schon gar nicht bei mir zu Hause.
  • Yve H. 05/02/2005 11:22

    @Roland: Ich denke nicht, dass ich Georg falsch verstanden habe - sondern vielmehr, dass Du mich nicht verstehen willst.

    Theorien gibt es viele - doch zwischen Theorie & Praxis liegen leider oft Welten. Fakt ist: Wie leben in einer sozialen Gemeinschaft mit unseren Mitmenschen und unseren Hunden & sind als Hundehalter dazu verpflichtet uns so zu verhalten & unsere Hunde so zu erziehen, dass andere nicht belästigt oder gefährdet sind. Dazu gehört zum Bsp. dem Hund als Jagdersatz zum Bsp. das Ballspiel anzubieten.

    Ich bemühe mich, im Internet meine Argumente kurz und übersichtlich auf den Punkt zu bringen - für eine Doktorarbeit fehlt mir hier leider der Raum und Nerv. Deshalb genieße ich jetzt mein Wochenende und gehe mit meinen bemittleidenswerten "kontrollierten" Hunden mit einem guten Gewissen (weil ich keine Sorge haben muss, dass sie "unkontrolliert" herumjagen) im Wald spazieren & lasse sie toben & Spass haben ;Ö)
  • Roland Epper 05/02/2005 11:03

    @ Yve: ein wunderschönes Beispiel für eine selbstreferenzielle Argumentation - wo hast Du, besinn Dich, bei Georg gelesen, daß man Hunde nicht erziehen dürfesollemüssekann? Das steht dort nicht. Dort steht, der Versuch, den Hund "unter totale Kontrolle" zu bringen und ihm die schnelle Hatz auf Kleintiere abzugewöhnen könne den Hund leicht verbiegen und störe das Gleichgewicht des Hundes. Dein kompletter Beitrag bezieht sich gar nicht auf das, was Georg geschrieben hat, sondern auf das, was Du lesen wolltest.

    Und zur Argumentation selber: die unter dem Thema "Erziehung" virulenten Vorstellungen sind bei weitem nicht so homogen, wie Du es darstellst - sie reichen vom durch ein wirklich von der Verhaltensforschung längst überholtes Reiz-Reaktions-Schema begründeten Drill über keineswegs unstrittige Rudel-Ansätze bis zu vorsichtigen Versuchen, die Welt anderer Lebewesen von innen heraus zu verstehen, wie es Frans de Wal anhand der Primatenforschung in den 80ziger Jahren in "Wilde Diplomaten" skizziert hat.

    Dein Argument, ein Hund "ohne Regeln (sei) unsicher und verzweifelt (und) mit der Situation völlig überfordert" ist keines - es ist eine Plattitüde. Widersprüchliche Erwartungen, inkonsequentes Verhalten, Vermenschlichung (das heißt hier: zum Objekt eigener Bedürfnisse machen) - alles Elemente von Regelapparaten, denen Hunde (und Menschen) ausgesetzt sind. Wenn's so einfach wär: gib mir Regel, alles ist gut... ich glaub, wir wären bestenfalls Aminosäuren. (Obwohl - die Biologie begreift derzeit ja nicht mal Moleküle... wär wohl auch noch zu komplex für eine so simpel regelgesteuerte Evolution)

    Kein Bezug zum Bild, kein Bezug zu einem Beitrag, kein Argument..... so kreisen nicht mal Sonnen um sich selbst.
  • Yve H. 05/02/2005 9:43

    @Georg: Man muss einen Hund überhaupt nicht "verbiegen" - das ist ganz einfach: je besser ein Hund "erzogen" ist, desto mehr Freiräume kann man ihm lassen, umso glücklicher & ausgeglicherner kann er in der "Menschenwelt" leben :O)

    Hunde fühlen sich grundsätzlich nicht kontrolliert - das liegt in ihrem Wesen. Sie sind glücklich, wenn Frauchen/Herrchen ihnen Regeln geben, denn dann wissen sie, dass sie sich auf ihren Menschen verlassen können & er für sie da ist. Ohne Regeln sind Hunde unsicher & verzweifelt (siehe gestresst bellende Fußhupen, die von ihrer Omi nur verhätschelt werden &
    mit der Situation völlig überfordert sind).
  • Inge-Lore Hebbel 04/02/2005 23:01

    Ja Tom, ich hätte hier nochmal ein schönes Hundebild für Dich:

    Falls Du Terrier magst. Denen es nunmal vom Menschen angezüchtet wurde das "Kleinzeug" kurz zu halten. (So steht es schon in den Büchern.)

    Ob sich schon mal jemand aufgeregt hat, wenn eine Katze eine Maus fängt? Dafür sind sie doch da? Manchmal ist mir da alles zu hoch.
    VG I.-L.