Badan Singh Palast im Fort Lohagarh
Rund 23 Kilometer sind es von Fatehpur Sikri nach Bharatpur, der ehemaligen Hauptstadt des islamischen Mogulreiches im heutigen Bundesstaat Rajasthan. Sie wurde 1733 von Maharaja Suraj Mal (1707–1763, regierte 1755–1763) gegründet und ist wie das benachbarte Deeg eine Gründung der Jat. Diese kontrollierten die von zahlreichen Karawanen benutzte Route zwischen Delhi und Agra, aber Aurangzebs Nachfolger Badan Singh (1722–1756) machte sich die Zwistigkeiten zwischen den einzelnen Clans der Jat zunutze und spielte die zwei dominierenden Clans gegeneinander aus, sodass er als Sieger aus den Streitigkeiten hervorging. Das Fort Lohagarh mit seinem doppelten Ring aus hohen Lehmmauern und dem tiefen Wassergraben trug seinen Namen Lohagarh (Eisenfestung) zu Recht, galt es doch als uneinnehmbar. Erbaut wurde die Zitadelle am nordwestlichen Ende der Stadt vom Jat-König Maharaja Suraj Mal (1707-1763, regierte 1755-1763), die Planung der Verteidigungsanlagen soll auf einer Beschreibung im Epos Ramayana basieren. Die Festung entsprach dem Typ eines Lehmforts und war von zwei Wällen umgeben, die ihrerseits jeweils durch einen etwa 45 Meter breiten und 20 Meter tiefen Graben geschützt wurden. Der äußere Wall, an dem acht Jahre gearbeitet wurde, hatte eine Länge von elf Kilometern und konnte jedem Artilleriebeschuss standhalten. Das erfuhren auch die Briten, die die Festung schon 1805 mehrere Monate lang erfolglos belagert hatten, sie aber 1826 schließlich doch erobern konnten. Zwar wurde der äußere Wall zerstört, doch wenigstens zwei massive Türme blieben erhalten.
Die interessantesten Gebäude im Fort, die zwischen 1730 und 1850 erbaut wurden, sind Kishori Mahal, das stark heruntergekommen war und zur Zeit restauriert wird, und das Mahal Khas, erbaut 1826 von Balwant Singh, Raja von Bharatpur (1820-1853, regierte 1825-1853), heute ein stilvolles Heritage-Hotel (Mahal Khas Palace Hotel). Ein weiterer Mahal Khas wurde von Suraj Mal (1707-1763, regierte 1755-1763) erbaut, die Dächer des Palastes sind gewölbt und ausgehöhlte Konsolen stützen die Balkone. Das Government Museum, in der Mitte des Forts gelegen, zeigt eine archäologische Sammlung von Funden des alten Bharatpur Staates, darunter 581 Steinskulpturen, 10 Schriften, 120 Terracottas, 670 Münzen, 1966 Waffen und 196 Miniaturgemälde. In der archäologischen Abteilung werden Skulpturen ausgestellt, die ausgegraben wurden und aus der Zeit des Kushan-Reiches (bestand aus fünf Fürstentümern im 1. bis 3. Jh.) stammen sollen. Die Kushan-Dynastie hatte Kontakte zum Römischen Reich bis zur Han-Dynastie in China..
Auf dem höchsten Punkt des Forts befindet sich der Badan-Singh-Palast (auch als Old Palace oder Purana Mahal bekannt), um 1733 vom Vater von Suraj Mal erbaut. Ein steiler Weg mit Pflastersteinen führt hinauf und sollte den Pferden mit ihren Hufen den notwendigen Halt geben.
Die eindrucksvolle Durbar-Halle des Palastes, deren Wände, Pfeiler und Bögen mit feinen Steinmetzarbeiten versehen sind, hieß früher Maharaja Meeting Hall und wurde für private und öffentliche Audienzen genutzt. Von einem in die Wand eingelassenen Alkoven aus hielt der Raja seine Hofaudienzen ab.
Trautel R. Il y a 18 heures
zu dieser bestens festgehaltenen aufnahme kommt von dir eine interessante information.lg trautel
Günter-Diel 02/12/2024 16:35
Von diesem Tempel hatte ich bisher noch nichts gehört. Sehr schön! Gruß GünterVitória Castelo Santos 02/12/2024 13:30
Sehr gute Architektur Aufnahme!LG Vitoria
Blula 02/12/2024 13:28
Diese jahrhunderte alten Bauwerke kann man sicher nicht besser präsentieren. Und wenn man Deine ausführliche Beschreibung dazu liest, meint man direkt einen Film vor seinem geistigen Auge ablaufen zu sehen, einen Film aus der Zeit des Kushan-Reiches.Für mich ganz erstaunlich, dass auf dieser Ansicht kein einziger Besucher zu sehen ist.
LG Ursula