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"Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es so schön war."

Ein später Nachruf

Gabriel García Márquez ist tot – seine sprachgewaltige Literatur voller Ironie, Komik, Zärtlichkeit und Grausamkeit bleibt mir.

Commentaire 10

  • Baerbel N. 24/04/2014 20:59

    @ dersiebtesohn … Willi, nicht ohne Grund spricht die Literaturgemeinde bei Marquez von einer Ikone des Magischen Realismus, also der Verschmelzung von realer Wirklichkeit und Träumen, Wünschen Hoffnungen … Die Opulenz in seinen Geschichten haben ihre Wurzel in Geschichte, Tradition und Volksglauben Lateinamerikas. So sehr ich das, wie du schreibst, ausschweifende seiner Metaphern und die Sinnlichkeit seiner Texte liebe, schätze ich auch und ganz besonders die Bodenständigkeit und den Realismus. In „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“, eins meiner liebsten Werke, lese ich nicht nur eine wunderbar komplizierte Liebesgeschichte und spüre eine Erotik in ganz feinem Sinne, ich lerne auch fast nebensächlich den Hintergrund und für den Roman so wichtig, die Geschichte Kolumbiens zwischen 1875 und 1935 kennen.
    Marquez war ein Mensch seiner Zeit, der in einem komplizierten gesellschaftlichen Umfeld lebte und für Jahre in die Emigration gehen musste. Ein Leben lang setzt er sich für die Schwachen ein, unterstützte die lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbewegungen. In seinen Werken und im wirklichen Leben bezog er gesellschaftlich Position. Bei aller Sympathie für die Träume, die er mit seinen Figuren teilte, blieb er als Erzähler immer ein Realist, der sein Handwerk als Zeitungsreporter gelernt hatte. Der „ Bericht eines Schiffbrüchigen“ z.B. ist nichts anderes als ein wunderbar ausgearbeitetes journalistischen Meisterstück.
    Eines seiner politisch parteilichsten Bücher ist "Das Abenteuer des Miguel Littín – Illegal in Chile", eine Reportage über den sechswöchigen illegalen Aufenthalt des Filmemachers in Chile im Frühjahr 1985 und die geheimen Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über das Land während der Pinochet-Diktatur. Wie alles von Gabriel García Márquez, sehr zu empfehlen.
  • Baerbel N. 23/04/2014 22:47

    @ dersiebtesohn ... er war ein Großer weil seine Werke realistisch sind, weil er seine Geschichten aus den Massen schöpfte, ihr hartes Leben darstellte, und ihre Lebensfreude. "Der Vulkan spie Träume, Tausendundeine Nacht kamen aus seinem magischen Schlund", schrieb vor vielen Jahren, lange vor seiner Ermordung, Pablo Neruda über seinen Freund.
  • Barbara Homolka 23/04/2014 20:39

    da bleibt nicht mehr viel hinzuzufügen.
  • DieterHu 23/04/2014 13:43

    feiner Nachruf