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Detmar K.


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"Ballett der Lüfte"

Nun ja, ganz so romantisch ging die Sache nicht von statten. Das Baumweißlingweibchen (Aporia crataegi) auf der Blüte war nämlich nicht wirklich willig, und versuchte durch heftiges Flügelzittern gleich drei Bewerber abzuschütteln. Auf diesem Bild hat sie glücklicherweise kurz mit dem Zittern ausgesetzt.

Nachdem Karl-Heinz nach den rotbraunen Flecken an der Flügelbasis des Männchens (links im Bild) gefragt hat, diese Zusatzinfo:

Es handelt sich dabei wohl um das orangerote Puppenharn (das sogenannte "Mekonium") des Weibchens rechts im Bilde, dass grundsätzlich beim Schlupf der Falter ausgeschieden wird. Schlußfolgerung: das Weibchen war frisch geschlüpft und wurde deshalb sofort von mehreren begattungsfreudigen Männchen umflogen. Das Männchen links im Bild war dem Ziel wohl sehr nahe gekommen, daher die mit Puppenharn verschmierte Flügel.

Der Baumweißling ist übrigens eine Art, die in manchen Jahren epidemiemäßig auftreten kann (so gab es vor einigen Jahren einmal eine Million Exemplare am Autobahnkreuz Karlsruhe). Dabei wird wohl soviel Mekonium ausgesondert, daß der Aberglaube vom "roten Regen" oder "Blutregen" spricht, welcher Unglück bringen sollte (diese letztere Info ist aus dem Internet).

Gestern im Südschwarzwald gesehen, wo der Baumweißling an blütenreichen, offenen Wegen sicherlich der häufigste Tagfalter war.

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