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Gestern im Rother Fabrikmuseum

Beim Rundgang durch das Museum bekommt der Besucher eine Fülle typisch leonischer Produkte zu sehen und erhält viele zusätzliche Informationen über die Leonische Industrie und die Stadt Roth.
https://fabrikmuseum-roth.de/de/home

In und um Roth gab es einst eine blühende Leonische Industrie, die besonders im 19. Jahrhundert die Entwicklung der Stadt prägte. Viele Betriebe produzierten „leonische Waren“: feine Gold- und Silberdrähte, versilberte und vergoldete Kupferdrähte, goldfarben vermessingte Kupferdrähte und die daraus hergestellten Produkte wie Plätte, Gespinste und Bouillon, die zu dekorativen Zwecken für Stickereien, Bänder, Borten, Tressen und Uniformeffekten, für kunstgewerbliche Gegenstände wie Christbaumschmuck oder für sakrale Volkskunst wie z.B. Klosterarbeiten verwendet wurden. Noch im 20. Jhd gab es etliche Christbaumschmuckfabriken in Roth.

Vieles spricht dafür, dass der Name „Leonische Waren“ von der französischen Stadt Lyon abgeleitet ist, wo sich bereits im Mittelalter ein Zentrum zur Herstellung feinster Gold- und Silberdrähte befand. Ein Hugenotte namens Anthoni Fournier, dessen Familie aus der Gegend von Lyon stammte, gründete 1569 in Nürnberg eine Werkstatt zur Herstellung dieser damals hoch geschätzten Drahtprodukte und brachte so diese Handwerkskunst nach Mittelfranken. Aus den „Lyonischen Waren“ wurden dann wohl im Lauf der Jahre die „Leonischen Waren“.

Mit dem Aufkommen der elektrotechnischen Industrie kündigte sich ein neuer Produktschwerpunkt der Leonischen Großbetriebe an, der sie gleichsam wieder zum Draht, dem Ausgangsprodukt für Leonische Waren, zurückführte – die Herstellung von Stromkabeln. Dies ist bis heute der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt Roth geblieben. Die Firma LEONI (früher: Leonische Drahtwaren AG), Hersteller von Drähten, Kabeln und Bordnetz-Systemen („Division Wire & Cable Solutions“, „Division Wiring Systems“), inzwischen weltweit tätig, hat ihr Stammwerk in Roth.

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