Basler Cortège 22.02.10 die Gugge Noote-Schysser Glaibasel
Die Basler Fasnacht ist die grösste Fasnacht der Schweiz. Sie beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4.00 Uhr mit dem Morgestraich. Sie dauert exakt 72 Stunden und endet am Donnerstagmorgen um 4.00 Uhr mit dem Endstraich. In dieser Zeit wird die Basler Innenstadt von den Fasnächtlern beherrscht, die in ihren Cliquen durch die Strassen, Kneipen und Geschäfte ziehen. Von Aktiven wird die Basler Fasnacht auch als „die drey scheenschte Dääg“ (die drei schönsten Tage) bezeichnet.
Die Basler Fasnacht, im Folgenden kurz einfach nur Fasnacht genannt, unterscheidet sich stark vom rheinischen „jecken“ Karneval. Dafür sorgt schon die strikte Trennung zwischen Aktiven und Zuschauern. Jeder der ca. 18.000 aktiven Fasnachtler trägt ein Kostüm mit einer „Larve“ (Maske). Darunter werden das Gesicht und der gesamte Körper verdeckt, der Träger des Kostüms ist nicht zu erkennen. Es gehört zum guten Ton, dass ein Fasnachtler sich nicht in der Öffentlichkeit erkennen lässt. Die Cliquen tragen, ausser beim Morgestraich und am Fasnachts-Dienstag, einheitliche Kostüme, die meist dem „Sujet“ (Thema) der Clique angepasst sind. Bei den Kostümen kennt die Fantasie keine Grenzen. Oft sind die Masken Personen des öffentlichen Lebens (Politikern und anderen Prominenten) nachempfunden, manchmal auch Comic-Figuren oder Tieren.
Es gibt aber auch traditionelle Larven, die an die französische Armee der Napoleonischen Kriege erinnern, Harlekine oder die vor allem bei Einzelpersonen und Wagencliquen beliebten Waggis-Masken. Am auffälligsten sind die Pfeifer- und Tambouren-Cliquen. Diese spielen bei ihrem Gang durch die Innenstadt Märsche, ihre Piccoloflöten werden vom Rhythmus ihrer Basler Trommeln begleitet. Die Basler Innenstadt wird somit in diesen drei Tagen zum Platz des grössten Pfeiferkonzerts der Welt. Eine Clique besteht meist aus einem Vortrab (Platzmacher), den Pfeifern, dem Tambourmajor und den Tambouren (Trommlern). Die Cliquen folgen dabei keinen bestimmten Routen (ausser am Cortège). Es kommt dabei immer mal vor, dass sich der Weg mehrerer Cliquen kreuzt. In dem Fall bleibt eine Clique einfach stehen und wartet, bis die andere passiert hat. Steht man als Zuschauer einer Clique im Weg, wird man vom Vortrab freundlich beiseite geschoben. Neben den pfeifenden Cliquen nehmen Guggenmusik-Gruppen mit Blechblasinstrumenten an der Fasnacht teil.
Diese sind allerdings nicht beim Morgestraich anzutreffen, sondern nur bei den Cortèges am Montag und Mittwoch und an den Abenden, insbesondere am Dienstagabend bei den Gugge-Konzerten. Weiterhin ziehen viele Einzelpersonen und kleine Gruppen durch die Strassen. Sie werden als „Schyssdräggziigli“ bezeichnet und bewerfen beispielsweise als Waggis kostümiert „ahnungslose“ Zuschauer mit Konfetti beziehungsweise stopfen es diesen auch mal in die Jacke. Die meisten Cliquen haben sich für die Fasnacht ein sogenanntes Sujet (französisch für „Thema“) vorgenommen, das während der Fasnacht präsentiert wird. Es handelt sich dabei um Themen der Zeitgeschichte, an denen in meist satirischer Form Kritik geübt wird. Die Sujets werden beim Morgestraich auf Laternen dargestellt.
Sybille Treiber 26/02/2010 18:37
Da ist Dir ein schönes Foto gelungen Tanja.Sehr gut finde ich auch Deine Erklärung.
LG Sybille
Ajax Hp. Moser 26/02/2010 0:37
Hallogut getroffen die "Gugge"(-Musik) - Gut auch die Erläuterungen!
Meine einzige Kritik gilt dem Titel: In Basel gibt es an der Fasnacht keinen "Umzug". Der Vorbeimarsch der Cliquen heisst Cortège oder Zug.
Liebe Grüsse aus Basel
Ajax
Michael Freisen 25/02/2010 19:44
auch wenn die narrenzeit schon vorbei ist, ist das bild auf alle fälle eine schöne erinnerung daran.lg michael