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Bastnäs - Der Wald der tausend Oldtimer

Bastnäs - Der Wald der tausend Oldtimer

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Christof Hannig


Premium (World), Nordhessen

Bastnäs - Der Wald der tausend Oldtimer

Ivanssons Bastnas Oldtimer Autofriedhof - Car Graveyard Sweden.
Manche der "Türme" sind schon umgekippt - sei es durch starken Wind, oder einfach nur, weil ein darunter liegendes Auto einfach zusammengerostet ist, und die große Last nicht mehr tragen konnte.
Durch den Wald fließt ein kleiner Bach, an einer Stelle dient eine VW-Bodenplatte als Brücke. An manchen Stellen haben sich kleine Seen gebildet - in einem hat ein DKW seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Atmosphäre ist schaurig und von einer bizarren Schönheit erfüllt. Man hört nur das Rauschen des Waldes und das Zwitschern der Vögel. In diese Geräuschkulisse mischt sich fallweise auch das Knarren einer Türe oder Motorhaube, welche sich - vom Winde umweht - mit letzter Kraft im rostigen Scharnier hält. Viele von ihnen haben bereits den Halt verloren und liegen neben den traurigen Überresten auf dem Waldboden.
Welche Fahrzeuge sind in Bastnäs zu sehen? Das Spektrum der Fahrzeuge erstreckt sich von den frühen 50er-Jahren bis in die 60er-Jahre. Fahrzeuge der späten 60er-Jahre sind eher selten, ab den 70ern ist fast nichts vorhanden. Aber auch einige Vorkriegs-Fragmente sind zu finden. Man erhält einen durchaus repräsentativen Überblick über den schwedischen Fahrzeugbestand der damaligen Jahre. Wer echte Exoten in Form von Sportwagen oder Sonderkarosserien sucht, wird enttäuscht - es dominieren Limousinen und Kombis, ein VW 1600 TL gilt hier schon als Ausnahmeerscheinung und ein Fiat 850 Coupe der ersten Serie als Gipfel der Sportlichkeit.
Neben Buckel-Volvos, Amazon und einigen wenigen 144ern der ersten Jahre - sogar ein 164er zeigt sein verblasstes Goldmetallic - kann man auch die Typologie der Saab-Modellreihen 92 und 93 ausgiebig studieren, wobei von den absoluten Stückzahlen her die Wagen aus Trollhättan eher geringfügig vertreten sind.
Großer Beliebtheit dürften sich in Schweden auch deutsche Fabrikate erfreut haben, vor allem VW-Käfer (Brezel war nicht zu sehen, aber viele "Ovali"), Typ 3 (hier vor allem als Variant) sowie klassische Hausmannskost aus den Häusern DKW (3=6, Junior), Ford (M-Modelle und sogar einige "Buckel"!) und Opel (Rekord sowie einige Kapitäne verschiedener Baujahre) sind in großer Menge vertreten. Vom "Guten Stern auf allen Straßen" gibt es einige Heckflossen und Pontons und wenn man genau sucht, dann auch einige 170er. BMW findet man nur ganze 3 Stück, ebenso auch Borgward Isabella.
Aber auch Fahrzeuge aus Großbritannien sind reichlich vertreten; besonders auffallend sind die vielen Austin A30/A35, es gibt aber auch A40 Somerset, Cambridge und Devon zu entdecken, weiters noch viele Ford (Anglia, Prefect, Popular sowie Cortina, Consul, Zephyr und Corsair), Vauxhall sowie einige Standard. Von den britischen Sehenswürdigkeiten besonders hervorzuheben ist ein Triumph Mayflower.
Aus Frankreich kommen vor allem viele Peugeot 404, die Renault Fregate zählt eher zu den seltenen Erscheinungen (nur 1 Stück) genau so wie Citroen (4 Stk.). Simca gibt es wesentlich mehr, hier findet man sogar Vedette-Modelle. Fahrzeuge aus Italien sind in der großen Minderheit, neben einigen Fiat 850 und 600 ist vor allem ein Fiat 1100 TV der ersten Serie erwähnenswert, denn so etwas ist schon sehr selten zu finden.
Ein schwedisches "Eigengewächs" soll auch noch erwähnt werden - nämlich der Kalmar Tjorven. Dieses Wägelchen wurde von 1967 bis 1972 gebaut, als Antriebeinheit erhielt er den Motor und das Variomatic-Getriebe des DAF 44. Verwendung fand er vor allem im Post- und Zustellverkehr. Von den ca. 2000 gebauten Exemplaren findet man in Bastnäs 2 Stück.
Insgesamt gibt es in Bastnäs rund 1000 Autowracks zu bestaunen. Somit handelt es sich um einen der größten noch erhaltenen Autofriedhöfe in Europa (Quelle Austro Classic).

Ivanssons Oldtimer Autofriedhof Bilskrot Car Cemetery Bastnäs Sweden
Ivanssons Oldtimer Autofriedhof Bilskrot Car Cemetery Bastnäs Sweden
Christof Hannig

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