Batöni
Zur Abwechslung heute ein recht neues Foto, entspanden erst vor wenigen Wochen in meinem Urlaub in den Bergen, den ich natürlich intensiv zum Fotografieren genutzt habe. Ich erwähnte es schon, das Wetter spielte nicht ganz so gut mit, aber wie wir ja alle wissen (und wieder vergessen): Schlechtes Wetter bringt oft gute Fotos. Im Rückblick möchte ich diese Tour nicht mehr missen, aber dabei war es ehrlich gesagt eine ziemliche Tortur. Ich habe mich bei wechselndem Regen von Weisstannen nach Batöni hochgeschleppt, seit dem ich von der „Wasserfallarena“ gelesen hatte und schon ein paar Bilder angesehen habe war für mich absolut klar: Da muss ich hin! Der Weg ist eigentlich machbar, gut 500 Höhenmeter, das traue ich mir dann doch zu. Aber die Bedingungen waren wegen des Dauerregens eben erschwert, der Weg schwer morastig und glitschig, nicht unbedingt eine Freude ihn zu gehen. Und wie gesagt, es war ziemlich nass. Zwischenzeitlich war ich kurz davor umzudrehen, weil die Sicht so schlecht war, dass ich dachte sowieso nichts zu sehen. Nun, ich habe durchgehalten und muss mich bei den Fotogöttern bedanken, so es diese gibt: Ich hatte eine halbe Stunde zumindest so viel Sicht, dass ich einige Fotos machen konnte. Kehrseite war, dass seltsamerweise gleichzeitig der Regen stärker wurde ... naja.
Dieses Bild zeigt nicht die Wasserfälle, sondern den Blick zurück ins Tal, aus dem ich gekommen bin, die Wasserfälle sind in meinem Rücken.
(Ich habe schon so viele Wasserfälle hier gezigt, vielleicht ganz gut, mal was anderes zu nehmen. Wobei die Wasserfallarena Batöni wirklich der Hammer ist, wenn ihr die Gelegenheit habt: Geht da hin!!)
Die Natur da oben auf 1500m im Mai noch sehr winterlich, das Gras noch nicht grün. Doch zu dem nebeligen Himmel und dem etwas fahlen Licht passt es -- auch wenn ich immer noch hin und hergerissen bin, von der farbigen und der S/W-Version. Könnt Ihr euch wahrscheinlich vorstellen.
Nach einer halben Stunde zog es sich dann wieder zu, diesmal ganz, Null Sicht. Und der Regen wurde noch stärker. Ich packte meine Kamera vorsichtshalber gut ein und machte mich auf den Rückweg, bergab sind rutschige Hänge natürlich noch unangenehmer ... Etwa 20 Minuten entlang des Wegs dieses gezeigte Tal hinunter dann noch eine wunderbare Begegnung. Auf der anderen Seite des Bachs, vielleicht 30 Meter entfernt, aber eben durch den Abhang abgetrennt, stand ein junger Steinbock und starrte mich eher neugierig als ängstlich an. Er ging sogar ein paar hundert Meter auf der anderen Seite mit, immer mal wieder hinüberschauend. Leider war die Kamera da wie gesagt im Rucksack, wenn ich angefangen hätte, da herumzufummeln wäre er wohl weg gewesen. Das war er nach wenigen Minuten dann auch. Trotzdem, ein sagenhaftes Erlebnis in dieser sagenhaften Szenerie.
Allerdings musste ich dann 2 Tage meine Fotoausrüstung trocknen.
;-)
Chrissie Thomneck 09/10/2023 20:52
Oh Regen in den Bergen - so ganz anders als im Flachland, wo er einfach nur nervig ist wenn man raus muss. In den Bergen ist man ja immer quasi in den Wolken, sie wabern um einen herum und verbreiten eine unwirkliche Stimmung. Das einzufangen ist nicht immer leicht, auch weil die Ausrüstung ja heil bleiben soll, aber ergibt manchmal so wunderbare Aufnahmen wie diese - klasse! Im Hochkant perfekte Linienführung, die Farben passend und intensiv. Und du wirst immer an den Steinbock denken, wenn du das Bild ansiehst! VG CHrissieAnette Z. 17/06/2023 17:20
Mir gefällt das Licht und die Farben. Mystisch. Ich mag die gedeckten Farben und die grauen Tiefen. Der Nebel hinten zeigt klar, woher die kommen ;-) Die ganze Stimmung ist meditativ. Ruhig. Zum Runterkommen. Der einsame Baum auf dem mittleren Hang hat was. Dahinter zeigt sich noch ein Baum im Nebel.Vorne der Baum sieht eher. Kahl aus. Aber auch er gehört dazu. Und er komplettiert die Linie aus den Bäumen. Die ist ein eindeutiges Plus für das Bild.
Der Bach, der sich da im Bogen durch schlängelt ist auch schick. Der scheint den Nebel gefühlt mit nach unten zu nehmen, weil da so viel Gischt drin ist. Und es passt, wie der unten am Bildrand lang läuft…
Gruß, Anette