Behind the news
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Ein Bild, dass vieles begreifbar macht.
Die zeitlichen Umstände und Entwicklungen.
Fangen wir mit dem Einfachsten an, das wären bei mir im März dieses Jahr fünfzehn Jahre
Fotocommunity, in dem ich viele Eindrücke aufgenommen und neue Genres gewonnen habe.
Was weniger sichtbar ist, dass eine solche Aufnahme wie von der sehr lostigen Fremdenpension mit
diesem Jungen, der sichtbar Flüchtling ist, nicht nur wegen der Konzentration solcher Menschen in
sogenannten abgeschlossenen Ankerzentren sondern gerade auch wegen der allgemeinen Gentrifizierung,
der zulasten Alteingesessener stattfindenen fragwürdigen Aufwertung von Vierteln und Stadtteilen
und damit der Verdrängung Aller die nicht Reich und Schick sind in Randgebiete vor der Stadt
eigentlich schon bereits räumlich nicht mehr möglich ist.
Ich glaube im Mittelalter war es mit der Verdrängung vieler Randexistenzen vor den Stadtmauern
auch nicht anders.
Aber das sind nur so meine heutigen Beurteilungen der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen.
Die Generalsanierung des Hotel ist zwar gelungen, aber es fehlen die Brüche und das Lebendige.
Das Miteinanderleben unterschiedlicher Gruppen tritt immer mehr gegen schickes Wohnen in Ressorts
und Quartieren in den Schatten.
Jedenfalls befand sich diese auch so markant als Fremdenenpension bezeichnete Unterbringung
damals vor dem alten Bahnhof, der noch aus Wirtschaftswunderzeiten stammte.
Beides Geschichte.
Meine fotografische Geschichte ist dagegen immer in Bewegung, ich weiß nicht wo das hinführt.
Eigentlich haben mich schon als Kind Bücher "Kinder unserer Welt" mit den intensiven Momentaufnahmen
mehr angezogen als technische Bahn- und Lokbilder.
Bei letzterem bin ich am Abend beim Betrachten immer so tief weggedämmert.
Und so mag sich erklären, was mich damals mit dieser Szene so angezogen hat.
Ich empfand die Fremde und Verlorenheit, als wäre es meine eigene.
Und ich hatte die Gewissheit vom Gefühl in der Fremde immer Fremd zu bleiben.
Das ist das, was mich mehr anspricht als Aktionismus wie "Ich bin Charlie Hebdo" und Massenprojekte
der Art "Solidarität mit dies und das".
Auch wenn das Bild vom 02.09.2015 vom Schnitt her das Beste ist, habe ich mich dagegen entschieden,
diese Bild aus dem Programm zu nehmen, sondern stelle es als Reload wieder zur Verfügung.
Ich denke beide Fassungen können sich ergänzen.
Mehr Semmering, Südbahnexkursionen, von mir auch unter:
https://www.eisenbahntunnel.at/inhalt/tunnelportale/10501-weinzettlwand.html
http://www.fotocommunity.de/photos/s%FCdbahnexkursion
https://www.fotocommunity.de/photos/kalte%20rinne%20kbs%205
Tipp - Verlinkte Schlagworte am Bildschluss, zeigen Themen in der FC
Hinweis
Nur-Lob, Selbstgeräusche auf dem eigenen Bild mit Kommentarloben und
Bereden auf meinen eigenen Kommentar sind kein Austausch.
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kirbreton 05/03/2024 16:05
Fremdenpensionen gab es früher viele. Meines Erachtens hatten die damals aber nichts mit Flüchtlingen zu tun. Es kam wohl davon, dass Durchreisende (also Fremde) dort übernachteten.Übrigens wurde das Wort "Fremdenpension" über dem Eingang falsch geschrieben :-)
Gruß kirbreton
Manfred Hentschke 03/03/2024 14:03
Was für ein klasse Titel.Ein guter Beitrag zum Thementag.
Gruß Manfred
Hans-Dieter Illing 02/03/2024 18:17
In dieser Pension würde ich direkt schon aus nostalgischen Gründen mal absteigen. Wann trifft man schon einmal jahrhunderte alte Bettwanzen.Lila 02/03/2024 17:45
ein neuer Schnitt und die Tonung passt auch sehr gut !L.G. Lila
Matteo70 01/03/2024 21:01
außerordentlich traurig wirkt es..Der Junge der vor der verschlossenen Tür sthet und: Er bekommt sie scheinbar nicht auf, steht dort verlassen, ausgegrenzt, was auch immer, in jedem Fall fremd und es fühlt sich so...LG, matteo70André Reinders 01/03/2024 19:53
Ich fand die Aufnahme schon bevor ich den Text gelesen habe, irgendwie bedrückend. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Migration. Und auch immer mit mit negativen Folgen auf die eine oder andere Art behaftet gewesen. Nur jetzt, in unserer schnelllebigen Zeit, während wir die Fotos bearbeiten, haben sie schon den Status eines Zeitfdokuments...LG
André
kristofor 01/03/2024 17:12
Bild und Geschichte sind sehr eindrücklich.J.E. Zimosch 01/03/2024 17:11
Keine Spielkamaraden in Sicht.Gruß
J.E.
Maud Morell 01/03/2024 12:53
Das Foto und deine Gedanken zeigen deine Emotionen. LG von MaudVitória Castelo Santos 01/03/2024 12:04
TOP BILD!Steini_76 01/03/2024 9:58
Sehr starkes Bild. Besonders mit dem Jungen hinter der Tür sehr berührend. LG UliKBS 705 (3) 10/09/2012 18:24
Das hast Du gut gesehen und umgesetzt.Sehr stark!
Viele Grüße,
Kevin
markus.barth 09/09/2012 10:38
Hm. Vielleicht denkt der Knirps auch einfach nur "was willn der komische Typ da mit dem Fotoapparat?"Egal, Du hast die Szene auf alle Fälle prima erkannt und umgesetzt.
Witzig ist auch das überzählige "E" auf dem Reklameschild.
Roni Kappel 09/09/2012 2:36
Hallo!Stark! :-)
lg,
Roni