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Berg der Kreuze in Litauen

Berg der Kreuze in Litauen

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Monika Hütter


Premium (Pro), Albstadt-Lautlingen

Berg der Kreuze in Litauen

Der Berg der Kreuze liegt ca. 12 km nördlich von Šiauliai (deutsch: Schaulen). Die Polen und Litauer rebellierten Novemberaufstand der Jahre 1830/31 sowie im Januaraufstand 1863/64 gegen die Russische Obrigkeit. Beide Aufstände wurden blutig niedergeschlagen. Zu dieser Zeit sollen die Bewohner der Umgebung begonnen haben, auf dem Hügel Kreuze für ihre bei den Aufständen getöteten Angehörigen aufzustellen, von denen sie nicht wussten, wo sie begraben sind. Andere Quellen gehen davon aus, dass die Aufständischen auf dem Hügel hingerichtet wurden. Als nach Stalins Tod 1953 die Überlebenden unter den Deportierten aus Sibirien zurückkehrten, stellten sie Kreuze zur Erinnerung an die im Gulag Verstorbenen auf. Ebenso errichteten viele politisch Gefangene und Gläubige weitere Kreuze. Dadurch wurde zunehmend der litauische Wallfahrtsort zu einem politischen Symbol gegen die kommunistische Herrschaft der Sowjets in Litauen. Die Kommunistischen Partei Litauens beschloss, den Ort zu zerstören. Eine erste Vernichtungsaktion fand am 5. April 1961 statt. Hierbei wurden die Kreuze mit Bulldozern niedergewalzt, 2179 Kreuze vom Hügel geholt, die Holzkreuze verbrannt, eiserne Kreuze zum Schrott gegeben, die Stein- und Betonkruzifixe zerschlagen, vergraben oder im nahe liegenden Bach versenkt. Doch bereits in der nächsten Nacht wurden neue Kreuze errichtet. 1973, 1974 und 1975 wurden diese Zerstörungsaktionen des Regimes wiederholt, jedoch blieb der Kreuzzug der Kommunisten gegen den Berg der Kreuze erfolglos, wodurch der Berg zunehmend zum Symbol des nationalen Widerstands wurde. 1990 soll es bereits 40.000 Kreuze auf dem Hügel gegeben haben. Zusätzlich stieg die Zahl der Kreuze als im Januar 1991 im Kampf um die nationale Unabhängigkeit Litauens vierzehn Menschen bei der Erstürmung des Fernsehturms in Vilnius durch sowjetische Spezialtruppen ihr Leben lassen mussten. Am 7. September 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. diesen Ort und zelebrierte in dem eigens zu diesem Zwecke errichteten Altarpavillon unter freiem Himmel vor etwa 100.000 Gläubigen eine Messe. Während dieses Festaktes betraute Johannes Paul II. den Franziskaner-Orden mit der Betreuung des Wallfahrtsortes und dem Bau eines Klosters, das im Juli 2000 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht wurde. Seit der Wiedergewinnung der Unabhängigkeit Litauens 1991 und insbesondere nach dem Papstbesuch gilt der Kreuzberg international als heiliger Ort für Katholiken, was man an den Kreuzen mit Inschriften aus aller Welt erkennen kann.

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Dossier Europa
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Exif

APN DC-FZ10002
Objectif ---
Ouverture 11
Temps de pose 1/320
Focale 9.1 mm
ISO 125

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