Bergen-Belsen
"Eine Frau kam auf einen Soldaten zu, der über die Milchausgabe wachte und die Milch an die Kinder ausgab, und bat um Milch für ihr Baby. Der Mann nahm das Baby und sah, dass es schon seit Tagen tot war, schwarz im Gesicht und ganz runzelig. Die Frau hörte nicht auf um Milch zu betteln. Also goss er ein wenig auf die toten Lippen. Vor Freude darüber begann die Mutter leise zu singen und trug ihr Kind triumphierend davon. Dabei stolperte sie und fiel einige Meter weiter tot hin"
(Patrick Gordon, amerikanischer Reporter während der Befreiung Bergen-Belsens durch die Alliierten im April 1945)
Das berüchtigte Konzentrationslager Bergen-Belsen bei Celle in Norddeutschland wurde Anfang 1943 in Betrieb genommen. Es sollte rund 10.000 jüdische Häftlinge aufnehmen. Das scheitern der deutschen Kriegsanstrengungen und die darauf folgende Schließung der Lager in ganz Osteuropa veranlasste die Nazis zehntausende Häftlinge nach Bergen-Belsen zu verlegen. Als das Lager am 15. April 1945 von der 2. britischen Armee befreit wurde, fanden die Soldaten über 60.000 ausgemergelte und kranke Menschen vor.
Die miserabelen Lebensbedingungen in Bergen-Belsen ähnelten den Verhältnissen in den Lagern Osteuropas; Verpflegung, Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen waren völlig unzureichend. Der immer schlechter werdende gesundheitliche Zustand der Häftlinge führte dazu, das im Sommer 1944 tausende durch tödliche Injektionen ermordet wurden. Als die Zahl der Lagerinsassen 1945 stark anstieg, verschlimmerte sich die Situation rasch. Die Lagerangestellten und die Einrichtungen waren einfach überfordert. Alle Versuche die Häftlinge zu registrieren, einzugliedern und zu verpflegen scheiterten. Als im April britische Soldaten das Lager betraten, bot sich ihnen ein unvorstellbar grauenhaftes Bild. Auf dem Boden lagen verwesende Leichen. In den für 100 Häftlinge gebauten Baracken waren mehr als 1.000 vom Fleckfieber heimgesuchte, mit Exkrementen bedeckte Menschen zusammengepfercht. In der Zeit vom 15. April bis zum 20. Juni 1945 forderte der Tod durch Krankheiten und Unterernährung noch 14.000 Opfer.
(Quelle: Die Holocaust Chronik)
Aufnahme vom 11.08.2007 mit meiner allerersten Digitalkamera - einer kleinen Canon Powershot - bearbeitet mit Color Efex 4
Nebelhexe 26/04/2017 4:16
Ich hab dafür keiner Worte und bin einfach nur fassungslos.LG
Urs V58 25/04/2017 22:09
Diesen Ort habe ich 1996 besucht - ohne Kamera, aber die Erinnerung an den Ort des Schreckens ist geblieben ...LG Urs
Frank G. P. Selbmann 25/04/2017 19:34
eine schreckliche bilanz, stefan. die ba deines fotos passt hier sehr gut.lg franKS
Mary.D. 25/04/2017 17:00
Erschreckend und anrührend ist die Geschichte zu deinem Foto!LG Mary
Joachim Irelandeddie 25/04/2017 10:32
Ein bedrückender Ort der immer ein Schandfleck der damaligen Zeit ist! Man kann und will kaum glauben das Menschen zu solch abartigen Grausamkeiten fähig waren und immer noch sind! Es gibt noch nicht genug Mahnmale auf der Welt!lg eddie
Rumtreibär 25/04/2017 9:34
sehr gut gezeigtGruß Dieter