Bericht

Bericht

Hallöchen,
ich möchte euch mal was erzählen.
Heute vor neun Jahren habe ich, die Schokomaus Josie, eine Reise ins Ungewisse angetreten.
Ich saß in Iserlohn im Tierheim, nachdem mich tierliebe Menschen in Hemer schwer verletzt, an einer Futterstelle gefunden hatten.
Ich hatte eine riesige Wunde auf dem Rücken, die von der Schulter, über die Wirbelsäule, bis hin über den Oberschenkel ging. Die war so tief, das man schon die Wirbelsäule sehen konnte.
Man brachte mich zum Tierarzt, der dann meinte, dass mir das wohl von irgendwelchen Menschen angetan wurde und man mich dann einfach meinem Schicksal überlassen hätte. Diese Wunde wurde dann versorgt und genäht, wobei ich noch Glück hatte, dass die Wirbelsäule nicht verletzt war.
Aufgrund dieser großen Naht, bekam ich den Spitznamen Reißverschluss im Tierheim Iserlohn.
Dort saß ich nun, wurde gut versorgt und aufgepäppelt. Aber keiner der Besucher beachtete mich, weil ich diese große Narbe hatte. Ich war schon ganz traurig, weil sich keiner für mich interessierte.
Dann kamen wieder Besucher und ich habe beschlossen, mich ordentlich ins Zeug zu legen.
Kaum das die Tür zu unserem Katzenzimmer aufging, habe ich mich in den Vordergrund gespielt und ganz neugierig ums Eck geschaut. Da standen zwei Menschen, die schon lieb aussahen. Als sie mich sahen, kamen sie zu mir. Streichelten mich und fragten, was mit mir geschehen war. Die Pflegerin erzählte dann meine Geschichte und während der ganzen Zeit kraulte mich die Frau und ich schnurrte was das Zeug hielt.
Dann verschwand der Mann wieder und ich bekam schon Angst, dass ich wieder einmal nicht mitgenommen werde. Aber dann kam er zurück, mit einem Cannel und in den wurde ich hineingesetzt. Nun wurde noch irgendwelcher Papierkram erledigt und mein Ausweis ausgehändigt und dann ging die Reise los.
Ich habe mich sofort in dem Cannel eingerollt und war komischerweise ganz ruhig, hatte überhaupt keine Angst, dass mir wieder etwas passieren könnte. Auf der Fahrt im Auto war ich so ruhig, dass die Beiden zwischenzeitlich anhielten, um nachzusehen, ob mit mir alles in Ordnung ist. Dabei hatte ich nur ganz entspannt geschlummert.
Im neuen Zuhause angekommen, erkundete ich erst einmal alles. Dort waren damals schon der Moritz und die Maxi. Moritz nahm mich zur Kenntnis und dann war gut. Maxi allerdings mochte mich vom ersten Augenblick an nicht. Warum, weiß ich nicht. So wirklich leiden mag sie mich bis heute nicht, aber das ist mir egal. Hauptsache, meine Mama- und Papadosie sind bei mir. Das ist für mich das Wichtigste.
Ich war endlich angekommen, habe ein liebevolles Zuhause und darf sogar immer mit nach Bremerhaven fahren, weil ich so lieb bin im Auto.
Das alles ist nun heute neun Jahre her. Ich bin glücklich und zufrieden und habe hoffentlich noch ganz viele Jahre bei Mama- und Papadosie.

Eure Josie, genannt Schokomaus