Bernauer Straße im Jahre 1963
Auf der südlichen Straßenseite der Bernauer Straße bildete die Häuserfront die Grenze. Wer vor dem Mauerbau aus dem Fenster sah war mit dem Kopf in West-Berlin. Es gelangen viele Fluchten in den Westen. Die DDR-Machthaber begannen mit dem zumauern der Fenster. Die Dächer wurden mit Stacheldrahtsperren versehen. Im Herbst 1961 wurden die letzten Grenzhäuser zwangsgeräumt und die MIeterumgesetzt.. Die Gebäude wurden in den folgenden Jahren nach 1963 bis auf die Straßenfassaden der Erdgeschosse abgetragen. Dahinter wurde eine Betonmauer neu errichtet.
Von Kellern in der Bernauer Straße aus wurden Fluchttunnel in den Boden der Bernauer Straße gegraben. Der Tunnel 29 endete 1962 in der Schönholzer Straße 7. Ost-Berliner, von der Großmutter bis zum Kleinkind, krochen damals unbemerkt in den Westteil der Stadt.
Im Jahre 1964 bei einem weiteren Tunnel, dem Tunnel 57, dessen Endpunkt die Strelitzer Straße 55 im Osten war wurde ein Vopo erschossen. In zwei Nächten ermöglichte er 57 Ost-Berlinern die Flucht.
1980 baute die DDR den "modernen Schutzwall" aus Betonplatten. Diese kann man heute noch im Mauermuseum an der Bernauer Straße und an der East Side Gallerie sehen
Matthias Polakowski 07/10/2014 17:18
Was für eine fast einmalige Dokumentation.Doctorow 17/03/2013 10:03
Sehr informativ! Danke für Foto und ausführliche Beschreibung. Wenn man sich heute dort umsieht, kann man die ursprüngliche Bebauung ja nicht mehr erkennen.