Bessamatic Familie

Bessamatic Familie

Es lässt sich vortrefflich darüber streiten, ob der Synchro Compur Zentralverschluss 1958 für die Bessamatic die erste Wahl war. Zu dieser Zeit verfügte Voigtländer oder Zulieferer nicht über einen adäquaten Schlitzverschluss und außerdem versprach man sich Vorteile bei der aufkommenden Blitzlicht Fotografie mit Elektronenblitzen. Zeitgleich zur Entwicklung der Bessamatic entwickelte Walter Swarofski im Hause Voigtländer eine Spiegelreflex Kamera mit dem Arbeitstitel „132“ welche nicht nur über einen Schieber Schlitzverschluss mit einer x-Synchronisation von 1/100 sec verfügte sondern auch die Belichtungsmessung durch eine einschiebbare Photozelle vorsah. Diese Kamera war seiner Zeit weit voraus, wurde aber von der neuen Konzernmutter (seit 1956) Zeiss Ikon verworfen.
Also hielt man jahrelang an der Zentralverschlusstechnik fest und ließ sich sehenden Auges von den Japanern überholen.
Als Voigtländer Ende der 60iger Jahre in finanzielle Schräglage geriet wurde zunächst die Bessamatic de Luxe etwas abgespeckt und selbst die neue Bessamatic CS mit CdS Belichtungsmessung durch das Objektiv, oder die Ultramatic CS „Ultradramatic“ konnten das Steuer nicht mehr rumreißen. Die einst als „Japanschrott“ verschrienen Spiegelreflexkamera mit Schlitzverschlusstechnik gewannen mit innovativen Ideen und Lösungen immer mehr Käufer, was u.a. dazu führte, dass Voigtländer 1971 das Werk schließen musste.
Man könnte diese Geschichte noch reichlich ausbauen, was aber im Rahmen der FC sicher nicht gewollt ist.