Heiko Schulz ²


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Biikebrennen 2016 - Wenningstedt

Ein wenig unheimlich ist dieser Brauch schon ... alles wartet gebannt, bis die hier sehr real gekleidete Strohpuppe, das "Petermännchen" in Flammen aufgeht. Sie hat sich lange gewehrt, schließlich kippte sie vornüber. Und dann wurde es ihr sehr, sehr heiß. Als erstes fingen die Gummistiefel Feuer, während das Gesicht sich schmelzend verformte.
Das hier war das Biikebrennen in Wenningstedt. Mit Fackeln ging es von der Kirche hin auf's freie Feld, wo dann das Feuer entfacht wurde.

Der Ursprung des Festes ist unklar; wahrscheinlich sollte das Feuer im Mittelalter böse Geister vertreiben und die neue Saat schützen. Auf den Inseln diente das Biikefeuer später zur Verabschiedung der Walfänger. Die Frauen zündeten die Feuer entlang des Strandes an, um den fahrenden Männern noch lange sicheres Geleit zu geben. Einer Sylter Legende nach galt dieses Signal gleichfalls den dänischen Männern auf dem Festland und sollte ihnen vermitteln, dass die Inselfrauen nun wieder allein auf dem Hof waren und Hilfe bei der Arbeit und „anderen Dingen“ benötigten. Der Beginn der jährlichen Walfangsaison am Petritag hing mit einem Beschluss der Hansestädte aus dem Jahr 1403 zusammen, nach dem zwischen Martini (11. November) und Petri Stuhlfeier die Schifffahrt ruhen sollte. Der Petritag am 22. Februar war also ein wichtiges Datum für die mittelalterliche Schifffahrt (Ende der Winterpause, Frühlingsbeginn).

Natürlich zieht dieser Brauch heutzutage viele Touristen an, was danach dann auch die vielen Restaurant sehr freuen dürfte, weil dann jeder das dazugehörige Traditionsessen zu sich nehmen will: Grünkohl mit diversem deftigen Fleisch, Brat- und Süßkartoffeln. Wir waren dabei, haben blauäugig alles bestellt und durften die Erfahrung machen, dass neben dem sehr leckeren Essen auch der Preis ziemlich deftig war :o))) .
Egal ... schön war's, wie die ganze Zeit dort.

Sylt 2016
Sylt 2016
Heiko Schulz ²

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