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Blau-gelbe Farbkontraste in Nordindien

Blau-gelbe Farbkontraste in Nordindien

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Karl-W. Koch


Premium (Basic), Mehren

Blau-gelbe Farbkontraste in Nordindien

Der Lokführer sitzt am 19. April auf dem Führer der Z.D.M.3 703-Diesel der Shimla-Kalka-Schmalspurbahn in Indien. Wenn man das Handy in seinen Händen übersieht, wäre man geneigt, eine Mediation in der kurzen Ruhepause zu vermuten. So erholt er sich vielleicht gerade von einem stressig Gespräch oder schwelgt in Gedanke über das Schöne, das er gerade vernommen hat.

Die Kopfbedeckung (ein sog. Dastar) zeigt seine Zugehörigen zur Religion der Sikhs, in dieser Region Indien (Vorgebirge des Himalayas) weitverbreitet. Das Wort "Dastar" geht auf den Begriff "dast-e-y?r" zurück, „Die schützende Hand Gottes stets auf dem Kopf zu haben“.

In wenigen Minuten ist die Pause zur Zugkreuzung auf der eingleisigen Strecke Barog beendet, der Gegenzug durch und es geht weiter bergauf nach Shimla. Die Türen der Loks sind im Sommer "durchgehend geöffnet", sonst wäre es im Führerstand nicht auszuhalten.

Das sog. „Hill-Resort“ im Shimla war der Fluchtpunkt der britischen Verwaltung in Delhi während der sommerlichen Hitze. Die Temperaturen können dabei auf deutlich mehr als 45 °C steigen, in dem im Himalaya gelegenen Shimla herrschen dann angenehme 30°C.

Die Strecke ist insgesamt 96,5 km lang und
überwindet einen Höhenunterschied von 1.420 m
(Kalka: 656 m.ü.NN., Bahnhof Shimla: 2.076 m.ü.NN.). Die Züge passieren insgesamt 864 Brücken und Viadukte, 102 Tunnel und 919 Kurven. 18 meist kleinere Bahnhöfe liegen an der Strecke. Der überwiegende Teil der Brücken wurde als gemauerte Bogenbrücken ausgeführt, teilweise mehrstöckig. Der längste Tunnel der Bahn nahe der Station Barog weist eine Gesamtlänge von 1.144 m auf. Damit war er über lange Jahre der zweitlängste Tunnel Indiens. Lediglich die Fahrzeit ist mit etwa fünf bis sechs Stunden nicht rekordverdächtig

Zur Lokomotive: Auf der Basis der ZDM2 von MaK Kiel entwickelten die indischen Chittaranjan Locomotive Works die Baureihe ZDM3. Die Loks verfügen über einen Motor von MaK, der seine 700 PS mit Kardanwellen auf die beiden Drehgestelle überträgt. Später nachgebaute Loks wurden mit einem geänderten Lokkasten und mit zwei Führerhäusern ausgeliefert. Diese sind seit 2009 die Planloks im Einsatz. Die Tachoanzeige mit 75 km/h ist übrigens sehr optimistisch ausgelegt ...

Den Reisebericht aus 2016 von mir können Sie auf der Fern-Express-Homepage nachlesen:
https://www.fern-express.de/wp/wp-content/uploads/2018/03/Fern-Express_2018_Kalka_Shimla_03.pdf

Ich habe übrigens - wie ich es immer mache - zuvor gefragt, ob ein Foto inkl. Veröffentlichung möglich wäre. Die Frage wurde mit einem breiten Lächeln und einem "of course, you are welcome" beantwortet.

Commentaire 1

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