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Peter Krammer


Premium (Basic), Landshut

Blaue Gasse ...

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Die Nachtwelt zielt vielfach schnurgerade auf unsere Gefühle ab.
Obwohl wir objektiv weniger sehen, strömen ungewöhnliche und neue Informationen auf uns ein: Stimmungen, die uns der helle Tag vorenthält.
Dieses innere Bild der Nacht lässt sich, - zumindest teilweise- auch in ein fotografisches Bild übertragen.
Die Sonne legt alles offen, nicht nur das Schöne, auch das Hässliche.
Wir können unschwer jedes Detail erkennen - und werden feststellen. dass gerade die Uniformität des Tageslichts eine Atmosphäre der Nüchternheit, Belanglosigkeit und fehlenden Dynamik erzeugen kann:
Wir sehen alles und damit möglicherweise zu viel.
Warten wir am gleichen Ort die Nacht ab, so vollzieht sich mit dem Rückzug der Sonne eine wundersame Wandlung.
Plötzlich befinden wir uns in einer Parallelwelt, in der visuelle Normen ausser Kraft gesetzt scheinen.
Die Nacht erweist sich mehr und mehr als Trennscheibe zwischen Altäglichem und Ungewohntem, so noch-nicht -Gesehenem.
Mit ihrem Nebeneinander von Dunkelheit und Licht modelliert sie dramatische Stimmungen und macht Objekte, an denen wir tagsüber achtlos vorübergehen, zum visuellen Mittelpunkt.
Plötzlich wird jeder Schritt zur Entdeckungsreise...
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(Text teilweise und auszugsweise aus Nikon News 1-2005 Nachtwelten)
Schade, dass es die Nikon-News nicht mehr gibt - Sie war (für mich) die beste und ansruchvollste Fotozeitschrift

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