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Klaus-Peter Beck


Premium (World), Bergheim

Blick in den Chor

Die Abtei Neresheim (St. Ulrich und Afra) ist ein Benediktinerkloster in der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Baden-Württemberg und gehört der Beuroner Kongregation an. Sie ist vor allem durch ihre Kirche, ein Spätwerk Balthasar Neumanns, bekannt und gilt als einer der bedeutendsten Kirchenbauten des Spätbarock.

Die mittelalterliche Klosteranlage mit einer romanischen Basilika (Bauzeit 1126–1190) befand sich südlich der heutigen Kirche. 1568/69 erfolgte der Anbau eines größeren Chors, 1695 eine Barockisierung.

Baumeister der Konventgebäude war Michael Wiedemann aus Unterelchingen. Noch kurz zuvor (1697) hatte er mit dem Bau des Schloss Freudental begonnen.

Nach dem Abbruch des Vorgängerbaus wurde die heutige Abteikirche von 1747 bis 1792 nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut. Neumann legte 1748 einen Plan für ein Bauwerk mit sieben Kuppelräumen und einem lateinischen Kreuzgrundriß vor. Die Hauptkuppel wird von vier freistehenden Säulenpaaren getragen, sie ist 32 Meter hoch, 24 Meter lang und 20 Meter breit. Das Kirchengebäude ist 83 Meter lang und 35 Meter breit. Längs- und der Zentralbau sind harmonisch miteinander verbunden. Die Bauleitung vor Ort übernahm Leonard Stahl, ein Schüler Neumanns. Der Grundstein wurde am 4. Juli 1750 gelegt. Neumann starb am 19. August 1753, zu seinem Nachfolger wurde Johann Baptist Wiedemann aus Donauwörth berufen. Wiedemann wollte nach Plänen von Neumann weiterarbeiten, der Konvent unter Führung des Abtes Benedikt Maria Angehrn beschloss allerdings 1759 Änderungen. Die ursprünglich geplanten Gewölbe aus Stein sollten nun als flache Holzgewölbe ausgeführt werden und die Laterne über der Kuppel der Vierung sollte nicht aufgesetzt werden. Im Winter 1770 waren die Einwölbungen fertig, nach zweiundzwanzig Jahren Bauzeit konnte mit der Ausgestaltung begonnen werden. Die Kirche wurde 1777 durch den Abt Angehrn benediziert.

Das Chorwandkruzifix ist 6,6 Meter hoch.
Seit 1949 besitzt die Abteikirche eine Chororgel der Firma Steinmeyer mit 2 Manualen und 27 Registern.

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