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Blick in die Wenzelskapelle

Blick in die Wenzelskapelle

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homwico


Premium (Complete), Coburg

Blick in die Wenzelskapelle

Im Inneren des St. Veits-Domes. Der Dom hat eine überaus reiche Ausstattung. Der Veitsdom ist architektonisch und stilistisch wegweisend für die weitere Entwicklung der Spätgotik. Zahlreiche Maßwerkmotive finden sich hier zum ersten Mal und verbreiteten sich ausgehend von der Bauhütte des Veitsdoms über ganz Europa. Darüber hinaus ist der Chor des Doms einer der ersten Bauten mit dem Parallelrippengewölbe, das in zahlreichen Bauwerken der Spätgotik angewandt wurde. Die Vorhalle vor dem Südquerhausportal besitzt ein besonders kunstvolles Gewölbe mit frei hängenden Rippen. In der Sakristei des Veitsdoms findet sich ein Gewölbe mit hängendem Schlussstein. Als weitere architektonische Besonderheiten sind die Triforiengalerie mit porträthaften Büsten der Baumeister und Auftraggeber sowie die erkerartigen, schräg gestellten Fensterteile im Obergaden des Chors zu erwähnen.

Auf diesem Bild ein Blick in die Wenzelskapelle mit dem Grab und dem um 1375 im gotischen Stil angefertigten Tabernakel (hinten links), einer monumentalen Goldschmiedearbeit in Form eines Türmchens. Es diente zur Aufbewahrung der Hostien.
Das Innere der St.-Wenzels-Kapelle, die 1367 in Anwesenheit des Kaisers offiziell geweiht wurde, ist ein geschlossener und nur leicht beleuchteter Raum mit einem quadratischen Grundriss unter dem hohen Baldachin des Gewölbes, das von den massiven Rippen getragen wird. Die Kapelle schützte den Grabstein von St. Wenzel aus reinem Gold und Edelsteinen aus dem Jahr 1358 und der heilige goldene Reliquienkopf.
Der Innenraum der Kapelle ist mit Gold, Halbedelsteinen und Schmucksteinen des Steinmetz Peter Parlér verkleidet und enthält eine Tür, die mit sieben Schlössern gesichert zur Kronkammer führt. Dort sind heute noch die mit kostbaren Edelsteinen besetzte Wenzelskrone und andere königlich Insignien, wie zum Beispiel Mantel und Zepter, untergebracht. Die sieben Schlüssel zu dieser Kammer verwahren sieben hohe Persönlichkeiten Tschechiens, Prags und der Kirche. Sie alle müssen einer Öffnung der Kammer zustimmen, was nur etwa einmal in hundert Jahren geschieht.
Der Schöpfer der Ikonographie der Kapelle, welche als die Gegenwart des himmlischen Jerusalems konzipiert wurde, war anscheinend Karl IV. selbst. Die Kapelle zeigt Wandgemälde mit Szenen der Passion Christi von Hofmaler Osvald. Auf den Seiten der Kreuzigung über dem Altar sind die Spender - der Kaiser Karl IV. mit seiner vierten Frau Eliška Pomeranská, Fürst und später König Václav IV. (1361-1419) und Johanna von Bayern zu sehen.
Das kulturell und historisch wohl bekannteste Werk der Kapelle ist die Steinstatue der hl. Wenzel, von Peter Parler (1330-1399) Ursprünglich stand sie im Tabernakel über der Kapelle. Nur Kaiser Karl IV. konnte über den Standort der Statue entscheiden. Sie wurde (wahrscheinlich um 1372) über dem Hauptaltar der Kapelle aufgestellt.. Zu dieser Zeit war sie auch schon polychrom - höchstwahrscheinlich von Meister Osvald.
Die Wandgemälde an der Spitze der Kapelle aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts zeigen Episoden aus der St.-Wenzels-Legende.



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