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blutgetränkte Erde

Dieses Bild ist eine Zusammenführung eines Gobelins aus der Ausstellung "Fäden der Moderne" in der Hypokunsthalle München und einer eigenen Aufnahme am Hartmannswillerkopf.
Der Besuch des Soldatenfriedhofs und des anschließenden Geländes war erschütternd. Zigtausende junge Männer, die meisten nicht älter als 20 Jahre starben dort sinnlos und selbst bei Sonnenschein war der Ort immer noch sehr bedrückend.

Den Gobelin entwarf MICHEL AUBRY
gewebt wurde der Gobelin in der Manufacture Beauvais/Paris.

"Drei im Abstand von mehreren Jahrzehnten entstandenen Luftaufnahmen fügen sich in dieser Tapisserie zu einem Bild zusammen. Durch verschiedene Farben und Webtechniken werden darin drei Zonen rund um den Berg Hartmannswillerkopf (H.W.K.) im Elsass unterschieden. Die blutrote Fläche zeigt die völlig zerstörte Hauptkampfzone im Ersten Weltkrieg. Die angrenzenden blau eingefärbten Gebiete, die in den 50er-Jahren fotografiert wurden, waren ebenfalls von den erbitterten Kämpfen betroffen. In den äußeren dunkelblauen Feldern deutet sich jedoch bereits die Regeneration der Natur an. Die wirklichkeitsnah umgesetzten Randbereiche entsprechen dem heutigen Zustand der Region."
(Begleittext zum Wandteppich)

Der Stacheldraht ist einer der vielen Überbleibsel der Kämpfe dort. Die Natur hat sich das Gebiet zurückerobert, aber selbst die Hagebutten erinnern noch an versprengtes Blut.

Lieber, Gott, bitte mach einen Vogel aus mir, damit ich von hier weg fliegen kann, weit, weit weg....
FORREST GUMP

Commentaire 9

  • DereL 09/02/2020 12:25

    "Natur hat sich das Gebiet zurückerobert, ..." ist im Sprachgebrauch üblich, bekommt hier in diesem Zusammenhang etwas Irritierendes, Nachdenkliches.
    VG
    DereL
    • anatolisches Glühwürmchen 09/02/2020 23:14

      Ja, du hast Recht. Wie wenig denken wir über die Bedeutung der Worte nach.
    • w.marin 15/02/2020 3:51

      ich möchte auch noch etwas dazu sagen. DereL hat vollkommen recht: ..."das bekommt in diesem zusammenhang etwas irritierendes, nachdenkliches". ich finde auch, dass dein foto/bild, dass deine arbeit sehr nach-denken macht. und scheinbar nicht nur DereL oder mich oder shivaK oder zerwonke oder joachim haak und den nomann.
      einem andern freund habe ich vor kurzem mal geschrieben: jamais d´erreur/ les mots ne mentent pas (kein irrtum/die wort lügen nicht). das ist aus einem gedicht von PAUL ELUARD, der war ein großer freund von pablo picasso und vieler anderen maler, fast allen,  die heute so klassische moderne genannt werden, auch paul klee und max ernst sowieso. und anselm kiefer hätte er bestimmt auch sehr gemocht. aber DEIN bild erst recht.
      da bin ich ganz sicher.
      dass ich mit euch und mit euren bildern über die bedeutung der worte/wörter (=les mots) nach-denken kann, macht mich froh, glücklich... heureux. sehr!
      werner
  • Jürgen Michael Walter Kemper 02/02/2020 17:44

    Super schön!!!!
    LG Jürgen
  • ShivaK 02/02/2020 13:33

    da kann ich schwer etwas zu sagen ... aber was ich sehe, ist die Umwandlung eines empfundenen Grauens in Kunst. Danke, dass Du uns das Bild zeigst.
  • Zerwonke 02/02/2020 12:57

    Politische Kunst findet man ja hier nicht häufig. Und wenn man dann noch gelesen hat, dass die USA gerade die Ächtung von Landminen wieder aufgehoben hat,  weiß man, dass man gar nicht weit genug wegfliegen möchte...
    Gr au B
  • BluesTime 02/02/2020 9:53

    eindringlich
    lg
  • Joachim Haak 02/02/2020 9:42

    leider hat die Menschheit nichts dazugelernt
    das ist das eigentliche Erschütternde
    LG Jo
  • hr nomann 02/02/2020 6:56

    guten morgen ana,
    wish i could fly- wollte gerade mein foto mit demselben titel einstelt. is aber ganz anders. nicht so krass und tiefgängig und scharf wie deins. das haut mich richtig um.mir schwirrt der kopf!!!ich kann das gar nicht ansehen.werde dir in den nächsten tagen ein gedicht zun den thema zukommen lassen.
    was wohl der hr anselm kiefer dazu sagen würde?
    oder christoph ransmayer. der geht ja oft auch mit hr reinhold messner spazieren/wandern.
    ich hab mich gefreut dich wiederzusehen, ana. aber jetzt bin ich schockiert. geh jetzt und muss mein totes vögelein begraben, quatsch zeigen.

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