Boardwalk

Boardwalk

... auf dem West Coast Trail auf Vancouver Island
Ich hätte ihn auch unter Marodes einstellen können - zum Glück. Denn wenn die Bohlenwege auf dem West Coast Trail alle neu gemacht würden, dann verlöre der Trail den letzten Rest "Wildnisfeeling". Zum 100jährigen Jubiläum sind 2007 alle Brücken erneuert worden, die Leitern halten einem Massenansturm stand, die Cable Cars widerstehen US-Schadensersatzforderungen.
Ich gebe zu, wie es ist, ist es falsch: an einer Stelle konnten wir einen Rest einer alten Leiterngeneration sehen - Latten, die an einen nahe an der Felswand stehenden Baumstamm genagelt waren. Das war dann wiederum schon sehr heftig.
Aber der West Coast Trail steht aus meiner Sicht schon auf der Kippe, zu sehr "zivilisiert" zu werden. Wenn man Glück mit dem Wetter hat wie wir (nur einen Tag Regen in sieben Tagen), dann ist der Matsch auf den Waldstrecken maximal knietief und man kann meist über Wurzeln und Boardwalkreste balancieren. Dann ist der Trail für Leute mit Trekkingerfahrung eher leicht einzustufen - allerdings haben erstaunlich viele dort genau diese Erfahrung nicht. Und nach vier Regentagen, keinem trockenen Faden mehr am Leib und hüfttiefem Schlamm sieht die Welt ganz anders aus.
Trotzdem - wer ihn vorhat, sollte es nach meinem Geschmack vor der teilweise zwingenden Renovierung der Boardwalks tun oder nochmal zwanzig Jahre Zeit haben, deren interessante Verwitterung abzuwarten. Die Natur von Urwald und Küste ist aber auf jeden Fall sehenswert.