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Böse Geschichten -   Nacktschicht im Polizeirevier

Böse Geschichten - Nacktschicht im Polizeirevier

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Böse Geschichten - Nacktschicht im Polizeirevier

Nacktschicht
„Ich glaube nicht, dass heute noch viel los sein wird!“ stöhnte Oberwachtmeister Gründelhuber und wischte sich den Schweiß von der Glatze. Mit einer gutmütigen Handbewegung scheuchte er seine 4 Kollegen aus dem Zimmer. „Macht Euch noch einen schönen Nachmittag am See, die Nachtschicht kann heute auch ich übernehmen.“ Dankbar, bei dieser Sommerhitze Feierabend machen zu dürfen verabschiedeten sich die Polizeibeamten. „Vergessen Sie nicht, unten im Kittchen sitzt noch der Greiner Peter…!“ „Mit dem werde ich auch alleine fertig – ist ja gut verstaut der Bursche!“ winkte der stämmige Beamte ab und ließ sich in seinen Sessel fallen. Durch die offenen Fenster in seinem Souterrainbüro fiel kein einziger Luftzug. Es versprach also eine lange und heiße Nacht zu werden.
Gegen 20 Uhr stieg Herr Gründelhuber die unebene Steintreppe zu den Gefängniszellen hinunter. Nach dem Krieg hatte sich die Schandarmerie auf dem Lande angesiedelt. In den Städten waren die meisten Gebäude den Bomben zum Opfer gefallen. Es strömten viele Leute in die unversehrten Dörfer und wurden dort meist hilfsbereit aufgenommen. Allerdings fragte nicht jeder um Erlaubnis bevor er sich Nahrung und Kleidung nahm. Unter den Flüchtlingen befanden sich leider auch zahlreiche Diebe, Betrüger und kriminelle Seelen. Somit konnte sich die kleine Ortschaft doch glücklich schätzen, dass einige autoritäre und pflichtbewusste Männer hier für Zucht und Ordnung sorgten. Vor allem der respekteinflößende Chef der Schandarmerie ließ niemandem etwas durchgehen. Er war einfach ein Herr der alten Schule und dementsprechend konservativ eingestellt.
Tauchte bereits sein kahler Kopf über der Steinmauer zum Pausenhof auf wichen die frechen Schuljungen schnell auseinander und verhielten sich für einige Minuten ausnahmsweise mal anständig und brav. Bei ihm gab es nichts umsonst zu holen. Bettler und Obdachlose hatten zumindest auf dem Feld mitzuhelfen bevor sie Anspruch geltend machen konnten auf Verpflegung und Unterkunft. In dieser Hinsicht war er sehr konsequent. Das verschlafene Dorf im tiefsten katholischen Oberbayern lag glücklicherweise relativ weit entfernt von der nächsten Stadt so dass sich nicht allzu viel Gesindel hierher verirrte.
Er schob dem Häftling Greiner sein Abendbrot durch eine Klappe in der schweren, mit Eisen beschlagenen Holztür und fast wäre es ihm wieder entgegen geflogen. „Na, alles in Ordnung bei Ihnen?“ „Ja, alles super!“ kam es von innen. „Bis auf das Abendessen, das lässt zu wünschen übrig!“ feixte der Insasse mürrisch. Dann trommelte er plötzlich in einem Anflug von Jähzorn gegen die Tür und brüllte „Ich will hier endlich raus!. Geben Sie mir meine Freiheit zurück!“ Für die Haftraumkontrolle wartete der stämmige Ordnungshüter wohl doch lieber auf den morgigen Tag wenn seine Mitarbeiter auch alle wieder anwesend waren. Herr Greiner galt als aggressiv und gewalttätig und wollte schon einmal ausbrechen. „Sie haben noch drei Monate zu sitzen und wenn es nach mir ginge noch einige Monate mehr!“ rief der Beamte zurück. „Eine Unverschämtheit ist das, mich hier unschuldig – noch dazu bei diesem Wetter im Verließ hocken zu lassen!“ kam es aus der Zelle und wieder trommelte Greiner wütend mit den Fäusten gegen die Tür…
Normalerweise sollte man ja bei den Fällen der Polzei seiner Schweigepflicht treu bleiben aber hier handelt es sich ja um eine fiktive Geschichte. Ich kann Ihnen also ohne schlechtes Gewissen über den Sträfling Greiner ein bisschen Hintergrundwissen weitergeben.

Peter Greiner kam aus der Stadt aufs Land und war bis zu seiner Inhaftierung als Stallbursche beim Bauer Obermeier beschäftigt. Er ging seiner Arbeit eigentlich zuverlässig nach doch gelegentlich brach eine unberechenbare cholerische Art aus ihm hervor. Er lebte zurückgezogen in einem Hinterzimmer der Scheune. Eines Tages wurde Vroni – die Tochter des Landwirtes – Opfer einer Auseinandersetzung mit Peter. Vroni kam mit blauen Flecken und leichten Blutergüssen davon – Peter hingegen hatte den Geduldsfaden von Bauer Obermeier überspannt und sollte für ein halbes Jahr eingesperrt werden. Es gab keine weiteren Zeugen für diesen Vorfall. Der streng katholische Vater behauptete der Polizei gegenüber Peter hätte Vroni geschlagen. Diese schwieg und äußerte sich nicht zu den Ursachen ihrer Verletzungen. Für Oberwachtmeister Gründelhuber war dies jedoch Grund genug den attraktiven jungen Mann des Hofes zu verweisen und ihn eigenhändig abzuführen.
Bisher hatte er die Hälfte abgesessen. In diesen drei Monaten griff er einen Kollegen bei der Haftraumkontrolle an und startete einen Fluchtversuch als seine Zelle gereinigt werden sollte. Herr Gründelhuber neigte dazu Herrn Greiner aufgrund dieses Verhaltens noch mindestens drei Monate länger sitzen zu lassen. bis dieser zur Vernunft kam und Einsicht zeigte.
„Ruhe jetzt!“ schrie Gründelhuber. „Sie wecken ja das ganze Haus auf!“ Als Greiner mit seinem Gezeter immer noch nicht aufhören wollte blieb dem Beamten nichts anderes übrig als die Zellentüre doch aufzusperren um den tobenden Häftling ruhig zu stellen.
Dieser stürzte ihm splitterfasernackt entgegen und prallte gegen seine mächtige Brust..

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