..Bummel durch die Altstadt Chur..

..Bummel durch die Altstadt Chur..

Chur ist zwar die Hauptstadt des flächenmässig grössten Kantons. Doch viele kennen den Ort bloss als wenig lukrative Station des Brettspiels Monopoly. Im realen Leben ist Chur selten das Ziel. Man braust auf der Autobahn vorbei und registriert die hässlichen Hochhäuser am Stadtrand. Oder man steigt auf die Rhätische Bahn oder den Bus um und freut sich auf die Ferien in Arosa, Laax oder St. Moritz.
Und dennoch: Auch Chur ist eine Reise wert. Die 35’000 Einwohner zählende Bischofsstadt hat einen wunderschönen, sehr gepflegten historischen Kern. Man kann flanieren, ausgiebig shoppen und noch ausgiebiger essen und trinken. Denn Chur, wissen die Einheimischen, hat die grösste Beizendichte der Schweiz. Es gibt sage und schreibe 240 Gastrobetriebe, und besonders hoch ist die Konzentration im Welschdörfli, der Vergnügungsmeile am Rande der Altstadt, wo auch etliche Rotlicht-Etablissements für Betrieb sorgen – fast wie an der Zürcher Langstrasse.
Chur sei die «Stadt der Lebensfreude» steht denn auch im Faltprospekt, den der Besucher beim Tourismusbüro am Bahnhof erhält, mit einem «Charme, der die Nähe zum mediterranen Süden» verrate. Wohl zu Recht, denn Chur ist auch meteorologisch die wärmste Stadt der Schweiz. Und neuerdings vermarktet sich Chur unbescheiden als «Die Alpenstadt», als weltoffene Metropole, die sich seit diesem Winter überdies rühmen kann, eine direkte TGV-Verbindung nach Paris zu haben.