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W.H. Baumann


Premium (World), Fichtelgebirge

Burg Pottenstein

Die Burg entstand wohl um das Jahr 1050 zur Sicherung des Gebietes zwischen Obermain und Pegnitz (und ist damit älter als die Wartburg – ein Hinweis der in keiner Burggeschichte fehlen darf). Bei einer Bauforschung im Jahr 2004 konnten noch Gewölbe aus der Salier-Zeit nachgewiesen werden. 1104 fiel der Bau an das Bistum Bamberg – und blieb dort rund 800 Jahre. Die Fürstbischöfe schauten gelegentlich vorbei und ließen den Pottenstein von Ministerialen verwalten.
Die Lage auf einem Jurafelsen erwies sich als strategisch äußerst günstig. Friedrich von Schwaben, Vater von Kaiser Barbarossa, plünderte 1128 zwar den Ort am Fuß der Burg, konnte aber das Felsennest nicht in seine Gewalt bringen.
Gegen ihren Willen musste die Heilige Elisabeth von Thüringen 1228 einige Monate auf der Burg verbringen. Ihr Onkel, Bischof Eckert von Bamberg, versuchte in dieser Zeit eine Heirat Elisabeths mit Kaiser Friedrich II. zu erreichen. Angeblich drohte die eigenwillige Landgräfin daraufhin, sich vorher die Nase abzuschneiden – und kam damit durch. Im Mai 1228 kehrte sie zu einem Begräbnis nach Thürigen zurück – und kam nicht mehr wieder. Heute erinnert auf der Burg ein Gedenkzimmer an Elisabeth.
Erobert wurde der Pottenstein erstmals 1525. Aufständische Bauern besetzten das inzwischen zum Bergschloss avancierte Anwesen und plünderten die Räume. Die Burg wurde jedoch nicht zerstört.
Nachdem 1679 noch das Vogthaus auf dem Burggelände neu errichtet wurde, verfielen die ehemaligen Wehranlagen. Der Bergfried war 1703 bereits Ruine. In den kommenden Jahren fielen immer wieder Steine herab, Mauern stürzten ein. Der bischöfliche Oberamtmann war 1749 in eine bequemere Residenz in den Ort gezogen. Im Schloss wurde nur noch Getreide gelagert, dem ein einsamer Wächter Gesellschaft leitete. 1785 und 1812 mussten Nebengebäude abgebrochen werden, der Bergfried wurde 1816 eingerissten. 1875 kaufte ein Apotheker die Gebäude vom Königreich Bayern und verhinderte so den endgültigen Abbruch.
Heute befindet sich darin ein sehenswertes Museum (Volkskundliche Sammlung, Waffen, Sonderausstellungen). Auch Mittelalter-Spektakel finden hier statt.
(burgerbe blog)

http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Pottenstein

Commentaire 9

  • Joachim Irelandeddie 20/02/2021 15:01

    Eine sehr gelungene Aufnahme von dieser interessanten Burg mit ihrer noch interessanteren Geschichte! Ein Besuch dort wird sich lohnen!

    lg eddie
  • Braunauge3 04/05/2013 11:30

    Immer wieder eine tolle Fotokulisse!
    War erst letztes Jahr drin..., sieht schon imposant aus, wenn man in den Ort reinfährt, die Burg thront dann toll oben auf dem Felsen und man will unbedingt hoch!!
    Hoffentlich bleibt sie erhalten...?!
    Einer meiner Lieblingsorte, die ich gerne mit Gößweinstein verbinde!
    LG aus Berlin von Uschi!
  • WM-Photo 03/05/2013 20:06

    Du zeigt sie in den schönsten Farben. So nah war ich ihr noch nie. Deine Berichte lassen nicht gutes hoffen. Obwohl es solche Schätze wohl nie wieder geben wird.

    Gruß Walter
  • Anna und Martin 03/05/2013 7:39

    Ich hab mir die Burg nach den Erzählungen meiner Eltern schon sehr interessant vorgestellt, denn die Beiden war schon zwei Mal dort im Urlaub. Aber irgendwie sieht sie noch viel interessanter aus, als ich es mir jemals vorgestellt habe.

    lg Anna und Martin
  • Daguma 03/05/2013 7:13

    Memories...
  • Gerhard Meyer1 03/05/2013 0:15

    ...eine ganz einfühlsame Aufnahme, ganz natürlich gerahmt, aber was mir besten gefällt sind diese Fensterläden..

    einfach klasse
    Gerhard
  • Harald Nachtmann 02/05/2013 21:19

    Sie ist nicht nur die älteste sondern auch eine der schönsten Burgen in der Gegend! Der Blick auf die Burg mit natürlicher Rahmung ist auch sehr sehenswert! Und danke für die Info und wir hoffen das Beste.
    Gruss
    Harald

  • W.H. Baumann 02/05/2013 20:29

    @Reinhard: Der Schein trügt. Bin über den augenblicklichen Stand der Dinge nicht informiert. Aber vor einiger Zeit hieß es:
    Die Stiftung Burg Pottenstein schlägt Alarm: Für die Sanierung der ältesten Burg der Fränkischen Schweiz sind 2,4 bis 3 Millionen Euro nötig. Der Bund hat 300.000 Euro zugesagt, wenn gleich hohe bayerische Landesmittel fließen.
    Die anstehende Generalsanierung und die Kosten für die Maßnahmen zur Felssicherung übersteigen die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung bei weitem. Wenn Bund oder Land Bayern nicht weitere Mittel einsetzen, befürchtet der Vorsitzende einen drohenden Verkauf der historischen Bauten. Das könnte zur Folge haben, dass Gebäude und Museum nicht mehr öffentlich zugänglich wären. Ein öffentlicher Kulturfonds für die Burg sei wünschenswert.
  • Natur RB 02/05/2013 20:13

    Ein wunderschönes altes Felsennest in einen schönen Zustand. Fein fotografiert und wie immer beste Infos zum Foto sehr lehrreich werner !!!!! Gruß Reinhard