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Burg Stargard

Die Burg Stargard ist eine der wenigen Höhenburgen im Norddeutschen Tiefland. Die auf dem etwa 90 Meter hohen Burgberg befindliche Burg und die zu ihren Füßen liegende gleichnamige Stadt Burg Stargard liegen südlich von Neubrandenburg.
Die Anlage besteht aus einer Vor- und einer Hauptburg mit elf noch erhaltenen Gebäuden und prägt mit dem Bergfried als Wahrzeichen die Erscheinung der Stadt.
Bereits vor 3000 v. Chr. war der Burgberg bewohnt. Als während der Völkerwanderung slawische Stämme das Gebiet erreichten, fanden sie auf dem Burgberg Reste einer früheren Befestigung oder Siedlung vor und nannten den Ort daher Stari Gard (alte Burg).
Ab dem 12. Jahrhundert erfolgte die Eroberung und Besiedlung des Gebietes durch christliche Fürsten. Zur Sicherung ihrer nördlichsten Landesteile ließen die Brandenburger ab 1236 die Burg Stargard erbauen. Der Ort Stargard erhielt 1259 durch den Markgrafen Otto III. das Stadtrecht.
Im Dreißigjährigen Krieg war die Burg 1631 das Hauptquartier von General Tilly während der Belagerung und Erstürmung von Neubrandenburg. In dieser Zeit wurde die Burg stark beschädigt. Im Jahr 1646 wurde der Bergfried von einem Blitz getroffen und brannte aus.
Jahrhundertelang diente die Burg als Amts- und Wohnsitz von Amtmännern und Amtshauptleuten bzw. Drosten.
1726 fand auf der Burg Stargard der letzte Hexenprozess Mecklenburgs statt.

Die rechts im Bild zu sehende Burgkapelle entstand zwischen 1240 und 1250 als dreigeschossiges Torhaus. Das Tor wurde in die Begrenzungsmauern der Burg eingelassen, ragt jedoch aus diesen deutlich heraus. Ab 1280 wurde eine Burgkapelle zunächst im Obergeschoss des Tors eingerichtet. 1520 wurden die Zugbrücke entfernt, die Durchfahrt und das mittlere Fenster verbunden und zugemauert und das Gebäude zur Doppelkapelle umgestaltet. Sechzig Jahre später wurde die Kapelle zur Hofseite erweitert. Im 17. Jahrhundert diente sie als Wagenremise und Scheune.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Burg bis 1963 als Landesjugendschule und bis 1990 als Jugendherberge genutzt. Ab 1990 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung der gesamten Burganlage.

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