Camille Corot Kathedrale von Chartres
Der andere große Revolutionär der Malerei im 19. Jahrhundert war Jean Baptiste Camille Corot (1796-1875). Allerdings muß man zweimal hinsehn, um es zu bemerken. Angefangen hat er als klassizistischer Realist. Ein Meilenstein war dieses Bild der Kathedrale von Chartres aus dem Revolutionsjahr 1830. Was sehen wir im Vordergrund? Keineswegs das 'Motiv', das dem Bild den Namen gab, sondern einen unförmigen, indessen charakteristisch getönten Sand- und Steinhaufen, der nicht einmal zur Landschaft gehört, sondern nur vorübergehend und rein zufällig dort liegt; und vielleicht nicht einmal das: Corot hat nie gezögert, seinen Landschaftsporträts die Ingredienzien hinzuzufügen, die ihm ästhetisch 'passend' erschienen. Das 'Motiv' ist ganz entschieden nicht mehr der Gegenstand, der abgebildet wird, sondern das Ganze Bild, das dem Künstler beim Malen vorschwebt.
(Man beachte z.B. die beiden Figürchen im Vordergrund, die motivisch gar nichts zu sagen haben und nur aus kompositorischen Gründen da stehen 'wie gemalt'.)
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