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Arvid Puschnig


Free Account, Puerto Varas

Carretera Austral 2

Ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen, einen Ofen und etwas Brennholz zum Heizen, einen Tisch und ein paar Stühle...
Arrogant und überheblich wäre es, würde ich jetzt vollenden "mehr braucht der Mensch nicht." Viele Menschen, wie hier an der Carretera Austral im Süden Chiles, haben aber nicht mehr. Gerne unterstellen wir ihnen dann, dass sie glücklicher und zufriedener wären als wir, denen noch viele, viele andere Dinge als notwendig erscheinen.
Ebenso arrogant und überheblich wäre es, würde ich das Haus als armselige Huette bezeichnen. Das ist es nicht. Dort wo es steht, gibt es schlechtere und auch bessere. Eigentlich ist es ein Haus, wie so viele andere auf der Welt. Vielleicht wäre es euer Haus, wäret ihr dort geboren.

Commentaire 9

  • annegretfunk 08/12/2009 12:38

    würde mich wahrscheinlich glücklich schätzen,
    wäre es mein Haus an dieser Stelle !
    Armut kann reich sein !!!
    lg
  • Benita Sittner 10/06/2007 9:37

    ...schliesse mich den Worten von Marguerite an....LG Benita
  • Petra Fümel 02/05/2007 2:02

    Gerhard, Jürgen und Roger sprechen mir aus dem Herzen: wie arm sind die, die meinen, sich eine Meinung über Menschen bilden zu müssen, nur, weil sie davon überzeugt sind, am "besseren Ende" der Welt zu leben!!!... Arme Irrsinnige!!! Auf all meinen Reisen durch diese Welt (und es sind etliche!) sind mir die Menschen mit Achtung begegnet (wo in Dtschl. passiert "Ausländern" dies?)... bin ich stets so akzeptiert worden wie ich bin...
    Immer wurde mir ein "tecito" oder "vinito" angeboten, wurde ich zum Übernachten eingeladen... Freundlichkeit ohne Voreingenommenheit... Und deshalb Landsleute: Wenn ihr andere Länder (die automatisch auch andere Kulturen in sich bergen) bereist, nehmt eure "deutschlastige Sonnenbrille" ab... betrachtet Leute und Land wie ein Kind... denn die sind ehrlich und unvoreingenommen...
    Petra
  • J. Und J. Mehwald 02/11/2006 23:24

    Auch hier ist der Text der wirklich interessante Teil der Präsentation. Deine Anmerkung ist sehr einfühlsam.
    Meinen Jutta und Jürgen.
  • Jürgen Schwiers 30/10/2006 20:22

    Alle fünf Sekunden verhungert auf der Welt ein Mensch.
    Wir regen uns über Gammelfleisch auf.
    Milliarden haben kein Dach über dem Kopf.
    Wir ärgern uns über die Nebenkostenabrechnung.
    Die Welt ist der Speck.
    Wir sind die Maden (id est Schmarotzer).
    Usw. usf.
    Wer darin ein Problem sieht, kann sich gefühlsduselig zu Weihnachten am Opferstock erkenntlich zeigen.
    Oder die Konsequenzen ziehen, mal sein eigenes Leben einer Kritik unterziehen und - vor allem - politisch den Arsch hochkriegen. Nicht gegen die Globalisierung, aber gegen diese Form der Globalisierung.
    Ich weiß nicht, Arvid, ob du mir zustimmst. Dein Bild aber mit deinem Kommentar finde ich sehr passend und treffend, und ich hoffe, dass es ein wenig Wirkung hat.
    HG Jü.
  • Gerhard Riedl RGPhoto 30/10/2006 19:52

    Mag sein das ich eben arrogant bin und doch vertrete ich die Meinung das zumindest sehr viele dieser in solchen Häusern wohnenden zumindest in der Relation zu ihren Besitz zufriedener sind als die Menschen hier bei uns. Hätten diese Menschen allerdings die Möglichkeiten die wir haben so würden sie genauso wie wir dem Mamon hinterherhetzen wie wir - und das das glücklicher macht bezweifle ich persönlich, auch wenn es den einen oder anderen arrogant erscheinen mag.

    Liebe Grüße Gerhard
  • Philipp Körblein 30/10/2006 19:24

    ja, da habe ich auch schon deutlich einfacheres gesehen. mag gut sein, dass der/die bewohnerInnen glücklich sind. genauso gut möglich ist aber, dass sie sich ein haus wünschen würden, bei dem es nicht durch die ritzen pfeift und warmwasser und heizung einfach aus der zentralheizung kommen. wer weiss das schon ...
    ich mag jedenfalls auch solche doku-fotos. ruhig mehr davon! :-)

    lg Philipp
  • Priska Zehentner 30/10/2006 8:27

    Danke Arvid für diese Doku, sie macht nachdenklich.
    lg
    Priska
  • Marguerite L. 30/10/2006 7:36

    Das Bild, aber vor allem die Gedanken dazu, sind sehr eindrücklich!
    *** Grüessli Marguerite