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Thomas Kroll


Premium (World), Berlin - Wannsee

Cecilienhof

Schloss Cecilienhof, ein Gebäude­ensemble im englischen Landhausstil, entstand in den Jahren 1913–1917 nach Plänen des Architekten Paul Schultze-Naumburg. Es liegt im nördlichen Teil des Neuen Gartens in Potsdam, unweit vom Ufer des Jungfernsees. Der letzte Schlossbau der Hohenzollern wurde unter Kaiser Wilhelm II. für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie aus dem Haus Mecklenburg-Schwerin errichtet.

Weltgeschichtlich bekannt wurde Cecilienhof als Ort der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945. Auf der Rasenfläche im Ehrenhof befindet sich seither ein fünfzackiger Sowjetstern aus roten Blumen, dessen Erstbepflanzung Gartenoberinspektor Paul Molske (1875–1947) auszuführen hatte
Kaiser Wilhelm II. ordnete 1912 an, Mittel für den Bau eines neuen Palais im Neuen Garten zur Verfügung zu stellen. Er hatte zuvor schon verschiedene Schlossprojekte verwirklichen lassen: die Rekonstruktion der Hohkönigsburg (1901–1908) an der französischen Grenze, die Renovierung der Ordensburg Marienburg (1896–1918) und nach deren Vorbild, nahe der Grenze zu Dänemark, die Errichtung der Marineschule Mürwik (1907–1910) für die Marine sowie den Neubau des Residenzschlosses Posen (1905–1913). Das Ministerium des Hauses Hohenzollern schloss mit den von Paul Schultze-Naumburg 1904 mitbegründeten Saalecker Werkstätten einen Vertrag für den Bau von Schloss Cecilienhof ab, in dem die Bausumme auf 1.498.000 Mark und die Fertigstellung auf den 1. Oktober 1915 festgelegt wurde. Im Mai 1913 legte Kronprinz Wilhelm den Grundstein für das Schloss, das ihm nach Fertigstellung als Residenz dienen sollte.

Der mit der Planung und Leitung beauftragte Architekt Paul Schultze-Naumburg entwarf nach den Wünschen des Kronprinzenpaars ein Gebäude im Stil englischer Landsitze, inspiriert durch den Cottage-Stil des Jagdschlosses Gelbensande der Eltern von Kronprinzessin Cecilie. Backstein und Fachwerkelemente aus dunkler Eiche dominieren die Außenfassaden. Außergewöhnlich sind die Schornsteine im Tudorstil, von denen keiner dem anderen gleicht. Die verschiedenen Gebäudeteile gruppieren sich um fünf Innenhöfe: den großen Ehrenhof in der Mitte, einen kleinen Gartenhof – den Prinzengarten – und drei Wirtschaftshöfe.

Da die Bauarbeiten nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs gestoppt wurden, verzögerte sich der geplante Termin der Fertigstellung. Erst im August 1917 bezog Kronprinzessin Cecilie ihre bereits fertiggestellten Räume, in denen sie im September ihr sechstes Kind, Prinzessin Cecilie, zur Welt brachte. Am 1. Oktober 1917 war der Schlossneubau endgültig beendet. Nach der Abdankung des Kaisers 1918 erhielten Wilhelm und Cecilie das Schloss 1926 vom Staat als Privateigentum zurück. Bis zu seiner Flucht im Jahre 1945 bewohnte das Kronprinzenpaar Cecilienhof. Im September 1945 enteignete die sowjetische Besatzungsmacht die Familie Hohenzollern entschädigungslos. Dies hat Auseinandersetzungen zwischen der öffentlichen Hand und der Hohenzollernfamilie um Rechtmäßigkeit und Umfang der Enteignung sowie entsprechende Rückgabe- bzw. Nutzungsforderungen zur Folge.[2] Letztere dehnten sich im Jahr 2019 auf Cecilienhof aus.
Quelle Wikipedia.de

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