Chile: Altiplano, Vikunja
Aufgenommen : November 2014
Das Vikunja (Vicugna vicugna) oder Vicuña (Quechua:wik'uña) ist neben dem Alpaka eine der beiden Arten der Gattung Vicugna und gehört zur Familie der Kamele. Es ähnelt dem Guanako, ist aber kleiner und schlanker.
Seine Kopfrumpflänge beträgt 150 Zentimeter, die Schulterhöhe 100 Zentimeter, das Gewicht 50 Kilogramm. Eine anatomische Besonderheit sind die unteren Schneidezähne, die wie bei Nagetieren ständig nachwachsen – etwas Vergleichbares gibt es unter anderen Paarhufern nicht.
Das Fell ist wesentlich feiner als das verwandter Arten und so dicht, dass es wie eine Isolierschicht gegen die Kälte wirkt. Es ist am Rücken hellbraun und unterseits weißlich.
Wie das Guanako lebt das Vikunja in territorialen Familienverbänden, die von je einem Männchen geführt werden. Daneben gibt es Junggesellentrupps (Männchen, die wegen ihres jungen Alters noch kein Territorium verteidigen können) und solitäre alte Männchen (die durch jüngere Männchen von ihren Verbänden vertrieben wurden).
Verbreitet ist das Vikunja in den Hochanden Ecuadors, Perus, Boliviens, Argentiniens und Chiles. Es kommt hier in Höhen zwischen 3500 und 5500 Metern vor.
Während es zur Zeit der Inka etwa 1,5 Millionen Vikunjas in den Anden gegeben hatte, ist ihre Zahl bis 1965 auf 6000 zurückgegangen. Seitdem haben sich infolge von Schutzmaßnahmen die Bestände aber rasant erholt, so dass es heute wieder etwa 200.000 Vikunjas gibt. Das Zuchtbuch im Rahmen der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP) wird von Christian Schmidt vom Frankfurter Zoo geführt. Die IUCN listet das Vikunja mittlerweile als „nicht gefährdet“.
Die Inka trieben Vikunjas zu Zehntausenden in Gatter, schoren die Wolle zur ausschließlichen Verwendung durch hohe Adlige und ließen die Tiere dann wieder frei. Die Spanier setzten diese Tradition nicht fort. Sie schossen Vikunjas in großer Zahl ab und vergifteten oft auch deren Wasserstellen, zunächst um Platz für Weideland zu schaffen und erst später wegen des Fells. Heutzutage stehen Vikunjas unter Artenschutz. In Peru, Chile, Bolivien und Argentinien werden sie zur kommerziellen Nutzung freilaufend in Nationalparks gehalten, seltener auch in weitläufigen Gehegen.
Das zur Herstellung von Vikunja-Wolle verwendete Wollhaar des Vikunja ist nach dem des Tschiru eines der feinsten Tierhaare mit einem Haardurchmesser von 10–20 Mikrometer, meistens jedoch 11?13,5 Mikrometer. Unter den tierischen Textilfasern besitzen nur noch die verschiedenen Seiden und Byssus einen geringeren Faserdurchmesser.
Beim traditionellen Scheren (Chacu oder Chaccu) werden in Peru alle zwei Jahre Vikunjaherden in einer Zeremonie über trichterförmige Gatter in Pferche getrieben und geschoren. Dabei wird eine Wolle mit einer durchschnittlichen Faserlänge von 2–4 cm gewonnen. Das Gewicht an geschorenen Wollhaaren beträgt pro Tier etwa 150 g, nach Entfernung der unerwünschten Deckhaare vom Wollhaar bleiben wenige Unzen, die für etwa 7–15 Euro pro Unze gehandelt werden. Das Haar des Bauchbereichs bildet dabei einen kleineren Teil, der deutlich heller ist und dementsprechend höhere Preise erzielt, da die Haarstruktur des Vikunja unter einem Bleichen oder Färben leidet.
Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt. Zu Weihnachten 2010 bot das Modeunternehmen Falke Pullover aus Vikunjawolle für rund 2400 Euro an und Strümpfe für 860 Euro das Paar. Aus der Vikunjawolle werden außerdem Stoffe gewebt, die zu teurer und exklusiver Maßkleidung verarbeitet werden.
Quelle: Wikipedia 2017
Eifelpixel 11/07/2017 7:52
Sehr schön die kleine Herde aufgenommenImmer eine gute Zeit wünscht Joachim
Kerstin Kühn 19/04/2017 16:43
Hammer Foto von diesen schönen Tieren.... da kann ich mit meinen Bildern nicht mithalten fürchte ich....Rainer Switala 18/04/2017 22:52
sehr gut deine info zum bildwieder etwas gelernt
bestens getroffen von dir
gruß rainer
LichtSchattenSucher 18/04/2017 8:40
Klasse Aufnahme der Vikunjas!Im Vergleich zu den Guanakos wirken sie fast zierlich und deutlich kleiner. Aber offensichtlich sind sie für die extremen Höhen mit Nachttemperaturen bis zu Minus 30 Grad besser geeignet als die Guanakos...
Gruss
Roland