... Chongoni Rock Art, Dedza (I) ...
Wir besuchten waehrend unseres Trips durch Malawi auch ein relativ wenig bekanntes Gebiet. Ziel waren die Felsmalereien von Chongoni, die seit ein paar Jahren auf der UNESCO Welterbeliste stehen.
Mit einem Guide machten wir uns auf nach Namzeze zu fahren/wandern. Dort sind einige der am besten erhaltenen Zeichnungen zu sehen. Bevor wir die Zeichnungen selbst in Augenschein nehmen konnten, besuchten wir ein kleines Dorf am Fusse des Berges. Hier hatten wir die Möglichkeit mit den beiden Dorfältesten zu reden um zu erfahren, was die lokale Bevölkerung über die Zeichnungen und deren Ursprung wissen.
Ihrer Meinung nach wurden die Gemälde direkt von einem Gott gemalt und dienen seit der Zeit als Platz zum Lernen, den nur ausgesuchte Menschen des Dorfes besuchen. Sie geben dann die alten Weisheiten an alle anderen des Dorfes weiter.
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Hier ein Auszug von dem was auf Wikipedia zu finden ist ueber das Gebiet:
...Die 127 Fundstätten auf einem Gebiet von 126.4 km² stellen die dichteste Ansammlung von Felsmalereien in Zentralafrika dar. Sie sind bis heute Teil der lebendigen Tradition des Volks der Chewa. Die unter Überhängen und auf großen Felsblöcken zu findenden Zeichnungen gehören zwei deutlich unterscheidbaren Entstehungszusammenhängen an.
Die älteren, roten Zeichnungen wurden von dem Pygmäenvolk der Batwa angefertigt, die ältesten sind möglicherweise bis zu 2500 Jahren alt. Sie stellen hauptsächlich abstrakte geometrische Figuren wie Strahlenkränze, konzentrische Kreise, parallele Linien u. ä. dar. Darin unterscheiden sie sich grundsätzlich von den naturalistischen Felsmalereien anderer Jäger und Sammler-Gesellschaften im südlichen Afrika. Es wird angenommen, dass auch ihre Verwendung eine andere war, etwa beim Regenmachen oder bei Fruchtbarkeitsopfern.
Die jüngeren, weißen Malereien sind höchstens 1000 Jahren alt. Es wird sogar vermutet, dass viele erst im 19. und 20. Jahrhundert von den Chewa angefertigt wurden. Sie sind eines der seltenen Beispiele dafür, dass Felsmalereien in landwirtschaftlichen Gesellschaften praktiziert werden. Die älteren dieser Zeichnungen zeigen vermutlich mythologische Tiergestalten, wurden wohl von Frauen gemalt und werden mit weiblichen Initiationsriten in Verbindung gebracht. Die genauen Zusammenhänge werden von den Chewa jedoch immer noch geheim gehalten.
Auf den jüngsten Zeichnungen sind maskierte Tiere abgebildet. Sie stehen im Zusammenhang mit den noch immer bestehenden Nyau-Geheimgesellschaften. Diese praktizieren maskierte Tänze bei Begräbnisritualen und sind wichtige Träger der Stammesidentität, besonders seit die Chewa im 19. Jahrhundert von den aus dem Süden zuwandernden Ngoni und europäischen Kolonisatoren in eine Verteidigungshaltung gedrängt wurden. Während die Riten auch heute noch in räumlicher Nähe zu den Malereien durchgeführt werden, ist die Maltradition selbst wohl ausgestorben...
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Chongoni Forest Reserve, September 2010
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