Ciudad Perdida in der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien
Erst 1975 entdeckt, ist sie heute eine der größten bekannten Indianerstädte, auch sie ist verlassen, schon seit langer Zeit und wird von Kogis und Arhuacos, zwei der drei Indianerstämme die noch in der Sierra Nevada de Santa Marta leben, verwaltet. Deshalb sind Touren nur mit einem zugelassenen Guide möglich. Die Tour dauert insgesamt 6 Tage - mitten durch den Dschungel. In der Regenzeit durch den aufgeweichten Boden besonders lustig :) Aufgenommen wurde das Foto mit einer Minolta X700 und 25mm Festbrennweite. Leider ist die Qualität nicht berauschend.
Thomas Adamek 28/03/2005 16:58
Das liest sich wirklich sehr interessant. Leider ist Kolumbien, wie Du auch anhand eines Beispiel schriebst, kein ungefährliches Reiseland. Die verstärkten Aktivitäten der Guerilla, deren Motive nach dem vielleicht noch nachzuvollziehenden Krieg der 70er und 80er Jahre, sind in der heutigen Zeit nicht mehr so ganz zu verstehen. Aber nicht unschuldig daran ist sicher die Doppelmoral der USA. Durch die Illegalisierung von Koka und dem Preisverfall "legaler" Produkte bleibt vielen Bauern nichts anderes übrig, als Koka anzubauen und dafür immer weiter mit Hilfe der Guerilla ins unwegsame Land einzudringen.Schade, daß ich Kolumbien, solange es dort so unsicher ist, nicht besuchen würde, das Land ist interessant und wie man sieht, gibt es auch dort archäologisch bedeutende Anlagen, was vielen nicht so bekannt ist.
Danke für Deine Erläuterungen, schade, daß das Bild nicht so große Beachtung erfährt.
Thomas Dahlberg 28/03/2005 8:00
Die Ruinenstadt liegt ca. 40 km südöstlich von Santa Marta inmitten der Sierra Nevada de Santa Marta im oberen Tal des Río Buritaca, bedeckt eine Fläche von ca. 2 km² und besteht aus ca. 200 ovalen und runden Terassen die durch steile Steinwege miteinander verbunden sind, wobei der Höhenunterschied der einzelnen Terassen bis zu 12 Meter beträgt. Die Stadt liegt zwischen 900 und 1200 M über Normal-Null.Der Großteil der Stadt wurde im 15. und 16. Jahrhundert errichtet, wenngleich die eigentlichen Ursprünge älteren Datums sind. Die geschätzte Bevölkerungsgröße betrug zu Hochzeiten 2000 - 4000 Angehörige des indigenen Volkes Tayrona, die kurz vor der Ankunft der Spanier die Stadt verließen und verschwanden. Die Spanier selbst haben die Stadt nie betreten.
Erst 1975 wurde die verlorene Stadt (span. perdida = verloren) durch Grabräuber wiederentdeckt und geplündert. Danach wurde während der Boomzeit des Cannabis Sativa in der Region auf den Plattformen der Stadt Marihuana angebaut. Ein Jahr später entsandte die kolumbianische Regierung eine archäologische Expedition, die die Stadt vor weiterer Zerstörung schützen sollte. Heute befindet sich in der Stadt ein permanenter archäologischer Stützpunkt. Ein kleiner Teil der übrig gebliebenen Fundstücke kann man in Cartagenas Museo de Oro sehen.
Alternativ lässt sich die Stadt auf einer Wanderung erreichen. Der Fussmarsch zur verlassenen Stadt dauert 3 Tage, quer durch den Dschungel der Sierra Nevada de Santa Marta. Von La Tagua geht es durch tropischen Regenwald, in höheren Lagen Nebelwald bis Filo Cartagena. Am zweiten Tag werden kleinere Flüsse und Bäche mit kristallinem Wasser passiert. Man läuft bis Alto de Mira. Am nächsten Tag muss mehrmals der Buritaca-Fluss überquert werden (von dem Ciudad Perdida auch ihren wissenschaftlichen Namen Buritaca 200 hat), was während der Regenzeit fast unmöglich werden kann. Die letzten 200 Meter werden über eine steile Steintreppe mit ca. 1.200 Stufen überwunden bis man im letzten Camp mitten in der Indianerstadt ankommt. Es werden pro Tag Strecken von ca. 4 - 5 km gelaufen, die (sehr) anstrengend sind, da die Wege extrem schlammig und rutschig sind. Zwei Tage lang dauert der Rückweg.
Erschütternd ist, wie schnell sich die Siedler, die rund um die Sierra Nevada wohnen, nach oben weiter ausbreiten und den Indianern keine andere Möglichkeit lassen, als sich weiter in die Berge zurückzuziehen. Dabei ist das von der Regierung Kolumbiens deklariertes Indianerland. Ein Großteil der Sierra Nevada steht unter Kontrolle der Guerillagruppe FARC. Während Ende 1999 auf dem Weg zur Ciudad Perdida Besuchergruppen noch unbehelligt FARC-Kontrollpunkte passieren konnten und Tourenführer versicherten, dass es Absprachen zwischen den Veranstaltern und der Guerilla gebe, wurde im September 2003 eine Touristengruppe auf dem Weg zur Ciudad Perdida entführt.
Thomas Adamek 26/03/2005 3:17
Trotzdem ein sehr interessantes Bildzeugnis eines Ortes, an den bestimmt nicht viele ausländischen Besucher kommen. Die Qualität ist nicht so wichtig, ich finde sie noch in Ordnung. Wie groß ist denn die Anlage in etwa? Sie scheint recht tiefgelegen zu sein bei der üppigen Vegetation.