@Daniel
der Fanghaken wurde sogar sehr oft gebraucht.
Es gab zwei Arten von Triebwerks-Tests. Zum einen wurde nur das nackte Triebwerk (montiert auf einer Spezialschiene) geprüft, zum anderen wurden die Triebwerke in eingebautem Zustand (also in der Phantom) getestet. Dazu rollte man die F-4 rückwärts in die Bremsröhre, exakt auf spezielle Markierungen am Boden. So stand sie dann mit dem Bugfahrwerk auf einer Bodenplatte, welche ca. ein Meter abgesenkt wurde. Dann wurden (kurz vor der Turbinenebene) sogenannte Kulissentore geschlossen, welche sich nahtlos um den Rumpf schmiegten. Das Heck der F-4 war somit vom vorderen Teil der Brems-Halle abgetrennt. Die Schubdüsen, Leitwerk und Stabilizer befanden sich somit in einem abgetrennten Raum. Zu guter Letzt wurde der Fanghaken abgelassen und mit der Hold Back Assembly fixiert. Nachdem die Ansaugschächte mit speziellen Körben verschlossen waren, wurden die Haupttore der Halle geschlossen, das Flugzeug mit Strom versorgt, die Triebwerke gestartet und ab ging die Lucy. Im Cockpit saß dann ein Triebwerksprüfer, der die Tests durchführte. Ich war da oft dabei, das war richtig geil. Da wurden Kräfte frei, alle Achtung. Die Luft vibriert in der Halle, denn die beiden Triebwerke saugen Unmengen an Luft ein.
Ich weiß noch, es gab mal (in Kaufbeuren, glaube ich) einen tragischen Zwischenfall. Beim Test mit einer 104 (da wurde es genau so gemacht) riss der Fanghaken bei Vollast im Nachbrenner-Betrieb, der Starfighter löste sich aus der Verankerung und krachte gegen das geschlossene Hallentor. Der Prüfer kam dabei ums Leben. Daraufhin wurden regelmässig Rissprüfungen an den Haken angeordnet.
In der hinteren Halle wurden diese Tests gemacht. Rechts neben der roten Tür befand sich das abgetrennte Heck der F-4. Hinter den Fenstern befand sich ein kleiner Raum, von welchem aus man (durch eine Panzerglasscheibe) die Nachbrenner-Flamme beobachten konnte. Ohrenschutz war dringend notwendig.
Gruß
Jochen
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Cosmicpsycho 25/11/2008 19:37
@Jochen - vielen Dank für die interesante infoVG Erzwo
Jochen Thoma 25/11/2008 13:30
@Danielder Fanghaken wurde sogar sehr oft gebraucht.
Es gab zwei Arten von Triebwerks-Tests. Zum einen wurde nur das nackte Triebwerk (montiert auf einer Spezialschiene) geprüft, zum anderen wurden die Triebwerke in eingebautem Zustand (also in der Phantom) getestet. Dazu rollte man die F-4 rückwärts in die Bremsröhre, exakt auf spezielle Markierungen am Boden. So stand sie dann mit dem Bugfahrwerk auf einer Bodenplatte, welche ca. ein Meter abgesenkt wurde. Dann wurden (kurz vor der Turbinenebene) sogenannte Kulissentore geschlossen, welche sich nahtlos um den Rumpf schmiegten. Das Heck der F-4 war somit vom vorderen Teil der Brems-Halle abgetrennt. Die Schubdüsen, Leitwerk und Stabilizer befanden sich somit in einem abgetrennten Raum. Zu guter Letzt wurde der Fanghaken abgelassen und mit der Hold Back Assembly fixiert. Nachdem die Ansaugschächte mit speziellen Körben verschlossen waren, wurden die Haupttore der Halle geschlossen, das Flugzeug mit Strom versorgt, die Triebwerke gestartet und ab ging die Lucy. Im Cockpit saß dann ein Triebwerksprüfer, der die Tests durchführte. Ich war da oft dabei, das war richtig geil. Da wurden Kräfte frei, alle Achtung. Die Luft vibriert in der Halle, denn die beiden Triebwerke saugen Unmengen an Luft ein.
Ich weiß noch, es gab mal (in Kaufbeuren, glaube ich) einen tragischen Zwischenfall. Beim Test mit einer 104 (da wurde es genau so gemacht) riss der Fanghaken bei Vollast im Nachbrenner-Betrieb, der Starfighter löste sich aus der Verankerung und krachte gegen das geschlossene Hallentor. Der Prüfer kam dabei ums Leben. Daraufhin wurden regelmässig Rissprüfungen an den Haken angeordnet.
In der hinteren Halle wurden diese Tests gemacht. Rechts neben der roten Tür befand sich das abgetrennte Heck der F-4. Hinter den Fenstern befand sich ein kleiner Raum, von welchem aus man (durch eine Panzerglasscheibe) die Nachbrenner-Flamme beobachten konnte. Ohrenschutz war dringend notwendig.
Gruß
Jochen
Jochen Thoma 23/11/2008 18:46
bei der BW nannten wir das immer den Elefantenar...Eindeutig J79-GE17, unverkennbar...
Gruß
Jochen