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Gerald Wagner


Premium (Basic), Retz

Cosmic Sperms

oder auch unprosaisch IC 410 wird dieses Objekt genannt. Mit der Technik des Color-Mapping lassen sich die unterschiedlichen Emissionsanteile der vorhandenen Elemente zu einer weit besseren Kontrastierung der Strukturen in den Nebel einsetzen. Damit wird eine beinahe plastische Abbildung ermöglicht, die durch konventionelle Abbildungstechniken nicht möglich wäre. Allerdings hat diese Technik auch ihren Preis. Ich mußte ganze 6 Stunden auf dieses Objekt halten, um genug Licht für ein einigermaßen rauschfreies Bild zu sammeln. Im einzelnen habe ich 13x10 Min im H-alpha-Licht mit einem 6nm Durchlassbreite H-alpha-Filter belichtet. Für die OIII-Bande waren es 10x10 Minuten und für den schwachen SII-Anteil belichtete ich 11x10 Minuten. Die Farbzuordnung gemäß der Hubble-Palette lautet: OIII - blau, H-alpha - grün und SII - rot. Die Mischung erfolgte im Verhältnis 1,5 : 1 : 3,5. Aufnahmeinstrument: SBIG ST2000XM mit Astronomik Filtern an Vixen ED130SS bei 860mm und f/6.6 auf Losmandy G11 im Selfguide-Betrieb. Alle Frames wurden im 1x1 Binning-Mode belichtet.

Zum Objekt selbst: IC 410 ist der weniger spektakuläre östliche Teil des bekannten Flaming-Star-Nebels im Sternbild Fuhrmann. Es ist eine Sternentstehungsregion, bei der die intensive UV-Strahlung der heißen neu entstandenen Sterne nach und nach den umgebenden Nebel "verdampft" und somit der Blick in immer tiefere Regionen des Staub-Nebel-Komplexes freigelegt wird. Besonders interessant sind jene Gebiete, in denen das dünnere innere Medium auf dichtere Wolken stößt und dabei aufgeheizt wird. Diese bogenförmigen Schockfronten leuchten besonders intensiv und geben dem ganzen einen räumlichen Eindruck.

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