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Damals in Frankfurt-Eschersheim

Damals in Frankfurt-Eschersheim

1 949 15

Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Damals in Frankfurt-Eschersheim

Mangels "Neuware" mal wieder etwas aus eigener Herstellung:

Dieses Motiv geht zurück auf ein Foto des bekannten Eisenbahnfotografen Arnold Müll:
Es zeigt einen schweren Schnellzug auf der Main-Weser-Bahn etwa zu Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, der von einer Neubaukessel-01 mühsam in Gang gebracht wird.

Wer die Frankfurter Verhältnisse kennt, weiß, daß es ein schwieriges Unterfangen war, einen Schnellzug aus dem Kopfbahnhof heraus in Gang zu bringen, denn es schloß sich in Süd- wie auch in Nordrichtung eine kurze, steile Rampe an. Auf der Main-Weser-Bahn nordwärts dauerte es recht lange, bis die letzten Frankfurter Vororte durchfahren waren, die fast alle noch in einer Steigung lagen. Und so dauerte es fast bis nach Bad Nauheim, wo schon wieder gehalten werden mußte, bis die traditionell schweren Schnellzüge richtig in´s Rollen kamen.
Besonders im Winter war das eine sehr harte Sache, wenn strenger Frost herrschte, die Achslager der Wagen steifgefroren waren und nicht recht rollen wollten.

Umso eindrucksvoller natürlich das Schauspiel eines vorbeikeuchenden Zuges, mit hochaufschießendem Dampfpilz und langer Schleppe, dazu bei der Neubaukessel-01 die typische "Krawatte"(Abdampf des Mischvorwärmers) um den dicken Stummelschornstein.

Der Heizer, der diesen Zug bis nach Kassel bringen mußte(200 km), war wahrlich nicht zu beneiden!

Die Neubaukessel-01 auf der Main-Weser-Bahn gehörten damals zum Bw Gießen, das die Züge "aus der Mitte" heraus bespannte, ein Verfahren, das bei Reichs- und Bundesbahn Tradition hatte.

Inspiration genug jedenfalls für ein Ölgemälde im Format 40 x 60 cm, das versucht, das ganze Drama der winterlichen Zugförderung wiederzugeben.
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