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Das Ende war nah - V -

Das Ende war nah - V -

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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Das Ende war nah - V -

Ich stehe am 22.5.1973 am Bahnhof Marktschorgast am Ende der Schiefen Ebene und verfolge das Drama der Bergfahrt des Eilzugs 1649 von Bamberg nach Hof, der von 01 008 und 01 180 gezogen wird.
Dieser Zug war wegen seiner Länge von 11-12 Wagen planmäßig mit zwei Maschinen bespannt, vor allem, weil die Schiefe Ebene zu bezwingen war, die den Lokomotiven alles abverlangte und deshalb mit dem Ende des Dampfbetriebs Scharen von Eisenbahnfotografen aus aller Welt anzog.

Das Ende war nah - IV -
Das Ende war nah - IV -
Thomas Reitzel

In diesem dramatischen Moment der Vorbeifahrt hängt das Zuggewicht fast allein an der 01 008, weil die neubekesselte 01 180 mit Wasserüberreißen zu kämpfen hat, einer Unart der Heißdampfregler u.a. bei diesen Maschinen. Das Foto zeigt, wie die 01 180 von einem Nebel aus Wassertröpfchen eingehüllt ist.

Das Foto habe ich vor Jahren schon gezeigt, und hier ist es in neuer Größe.

Für die Interessierten unter Euch hier auch nochmals der erklärende Text zum

Wasserüberreißen:

Hierunter versteht man das Mitreißen von vielen im Dampf verteilten Wassertröpfchen. Gelangen diese in den Zylinder, so können schwere Schäden auftreten(Zerstörung der Zylinderdeckel, Treib- und Kolbenstangenbrüche). Die mitgerissenen gröberen, kolloidalen und molekularen Verunreinigungen im Wasser brennen im Überhitzer fest, vermindern den Wärmeübergang, ergeben geringere Überhitzung und damit größeren Brennstoffverbrauch und führen schließlich zum Ausglühen der Überhitzerrohre.

Das Wasserüberreißen kann u.a. durch zu hohen Wasserstand im Kessel, aber auch durch Schrägstehen der Lok, wie hier auf einer starken Steigung, verursacht werden, wenn sich hinten in der Nähe des Dampfentnahmestutzens der Wasserstand der Dampfeinströmöffnung am Regler zu stark nähert.

Im Fall des Wasserüberreißens müssen sofort die Zylinderhähne geöffnet werden, damit das Wasser abfließen kann und die Zylinder nicht durch Kondensation beschädigt. Außerdem ist der Regler zu drosseln oder ganz abzusperren.

Grundsätzlich soll daher der Wasserstand im Kessel bei waagrechter Strecke sich etwa auf der halben Höhe des Wasserstandsglases halten. Gewisse Schwankungen sind natürlich nicht ausgeschlossen, zumal auf Bergstrecken, wo der Wasserstand geringfügig höher sein darf und es deshalb gerade dort zur Gefahr des Wasserüberreißens, in Verbindung von großer Kesselanstrengung und großer Dampfentnahme(weit offenem) Regler kommen kann.

Frei zitiert aus: Rudolf Radde: "Die Dampflokomotiven im maschinentechnischen Dienst der Deutschen Eisenbahn,
Teil II, Lokomotivbetriebsdienst."
Verlag Georg Achterfeld, Berlin Lichterfelde 1951

***

Mit dieser Aufnahme beschließe ich zunächst meinen Griff in die Diakästen.

Beide Lokomotiven haben die Endzeit der Dampflok bei der Bundesbahn überlebt, wie wir wissen und befinden sich in hoffentlich guter Obhut.

01 180 hat es sogar zurück geschafft in ein zweites Leben und ist derzeit betriebsfähig.

Das führt zu der Frage, ob es bei den Nördlingern, wohin die Maschine gehört,
im Betrieb bereits wieder ähnliche Probleme gegeben hat und wie die Erfahrungen dazu sind.
Vielleicht weiß jemand näheres?

***

In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf folgenden Beitrag von mir in einem anderen Forum hinweisen,
bei dem einige Expertenmeinungen von großem Interesse sind:

https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,7108897


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Information

Section
Dossier Dampfloks Dampfzüge
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Publiée
Langue
Licence

Exif

APN NIKON D800
Objectif ---
Ouverture 5.6
Temps de pose 1/10
Focale 105.0 mm
ISO 100

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