Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan
Faust hatte die Worte gesprochen: „Verweile doch, du bist so schön.“ Er erwartete Dunkelheit, das Ende – doch nichts dergleichen kam. Keine Schatten, kein kalter Griff, nur ein sanftes Licht, das ihn umgab, warm und still wie eine unerhörte Melodie. Dies war keine Macht, die ihn ergriff. Es war etwas Tieferes, etwas, das ihn nie verlassen hatte: das Ewig-Weibliche, das ihn emporhob.
Mephisto stand regungslos und sah zu. Kein Spott lag in seinem Blick, kein Triumph – nur ein Lächeln, schwer und wissend. „Also doch,“ murmelte er, mehr zu sich selbst, als ob er einen längst vermuteten Ausgang bestätigt sähe. Er erinnerte sich an all die Wege, die er mit Faust gegangen war: die Nächte voller Zweifel, die stürmischen Fluchten vor der Liebe, die Versuche, Macht und Schönheit zu fassen, nur um sie wieder zu verlieren. Mephisto hatte ihn geprüft, ihn geführt, in die dunkelsten Tiefen und höchsten Sphären gebracht. Doch er wusste nun: Das Ziel war nie, Faust zu besitzen.
„Er war immer mehr als ich,“ flüsterte er, und in seinen Worten lag keine Bitterkeit, sondern ein stiller Respekt. Dann wandte er sich ab, langsam, fast ehrfürchtig. Mephisto ging nicht als Verlierer. Er ging, weil es nichts mehr zu tun gab.
Faust stand allein, und doch nicht einsam. Kein Körper, keine Zeit – nur das, was er immer gewesen war: ein Wanderer, ein Suchender, ein Strebender nach dem Licht. Dann sah er sie.
Gretchen.
Ihr Licht schien jede Dunkelheit, jede Schuld in sich aufzulösen. Sie stand da, friedlich, strahlend, unberührt von Schmerz – und doch wusste er, dass sie gelitten hatte. Sie hatte geweint, während er suchte. Sie hatte gewartet, während er fortging.
Auch Gretchen erinnerte sich: an die Nächte der Einsamkeit, an die Zeit in Dunkelheit und Ketten, an den Schmerz, ihn loslassen zu müssen, an den Tod. Doch sie erinnerte sich auch an etwas anderes – an die Liebe, die trotz allem geblieben war, an das Licht, das sie nie ganz verloren hatte.
„Du hast einen langen Weg hinter dir, Heinrich,“ sagte sie, und ihre Stimme trug keine Anklage, nur Ruhe und ein Wissen, das ihn durchdrang.
Faust schloss die Augen. Ja. Ein langer Weg. Voller Schuld? Voller Fehler? Er wollte gestehen, wollte bekennen, doch Gretchen schüttelte sanft den Kopf. „Du brauchst hier keine Worte mehr. Ich weiß es.“
Er, der einst mit Göttern sprach, sank auf die Knie – und schwieg.
Dann streckte Gretchen ihm die Hand entgegen. Faust zögerte, nicht aus Angst, sondern aus Ehrfurcht. Schließlich berührten sich ihre Hände, und das Licht um sie dehnte sich aus, wärmte alles, löste alles auf.
Zum ersten Mal fühlte Faust keinen Drang mehr weiterzuziehen, keine Sehnsucht, die ihn trieb. Er war angekommen.
Hinter ihm wurde Mephistos Gestalt eins mit der Stille, sein Lächeln verwehte wie ein Schatten, den das Licht durchdringt.
Und Faust und Gretchen traten weiter – nicht in die Dunkelheit.
Sondern in das Licht.
Das Bild wurde mit einer KI erstellt und in PS überarbeitet.
Das abgewandelte Ende von Faust II habe ich zusammen mit ChatGPT erarbeitet und dann in MS-Word angepasst.
Vollbild-Modus empfohlen
hsvision Il y a 6 heures
Poet und Maler - wird irgendwann unter deiner Abbildung in der Galerie für Kunst zu lesen sein…Eine herrliche Arbeit mit toller Gestaltung und traumhaftem Farben.
Wunderschön das Licht.
Deine Interpretation der Geschichte vom Faust gefällt mir besonders gut.
Eine tolle Arbeit.
Ich wünsche dir einen angenehmen Tag und schöne Restwoche.
Gruß aus Regensburg von Henryk.
skalare 44 04/02/2025 13:39
eine ganz besondere...eine sehr gut gestaltete "Kreation" in Bild und Wort!!!Lg Ursula
Mario Hallbauer 04/02/2025 11:00
Eine zauberhafte Kreation in allen Belangen !LG Mario
mheyden 03/02/2025 21:14
Ein schönes Bild zu einer besonderen Geschichte.KI machts möglich!
Trugbild 03/02/2025 20:48
Ein Bild vom Feinsten, das mit seiner Geschichte an Faust anlehnt. Im ersten Moment dachte ich ein wenig über Tarot-Karten nach.LG Adeltraut
Dortmunder_Fotofan 03/02/2025 17:31
Außergewöhnliche KI-Arbeit, dazu ein passender Text.VG Dietmar
manfred.art 03/02/2025 15:26
deine kleinen geschichten sind etwas ganz besonderes, ein verstecktes talent? wunderbar, ein erlebnis ist deine seite! herzlichst manfredNorbert Kappenstein 03/02/2025 13:53
Eine wunderbar fantasievolle Ki-Arbeit.LG Norbert
19king40 03/02/2025 12:49
Geniale Fotoarbeit.LG Manni
Willi W. 03/02/2025 10:09
Fantastisch deine wunderbare KI Präsentation.Liebe Grüße Willi
Impressionen vom Niederrhein 03/02/2025 9:52
Eine absolut großartige KI Arbeit Wolfgang!! Mein Kompliment!Liebe Grüße Helmut
Die Mohnblumen 03/02/2025 7:20
Eine feine Interpretation von Gretchen und Faust auch in Deinersehr guten KI-Fotoarbeit umgesetzt.+++++
LG Heike & Karl-Heinz
road-flyer 03/02/2025 6:51
Einfach fantastisch im doppelten Sinn. Eine klasse Arbeit.LG Günter
Lady Lumix 02/02/2025 21:47
Ein großartiges und wundervolles Bild und eine interessante Geschichte dazu.LG. von LL.
Ressin 02/02/2025 20:17
Text und Bild sind spitze, sie harmonieren wundervoll!Ein beeindruckendes Sonntagsbild! Der goldene Lichteinfall bringt das Motiv wunderschön zur Geltung, während die Farben sanft, aber innig ineinander übergehen.
Gefällt mir ausgezeichnet, lieber Wolfgang!
LG Peer