Das Grab einer besonderen Frau - Walburgas Grablege
Kloster Heidenheim war eines der fränkischen Urklöster. Die Anfänge des Hauses gehen auf den englischen Prediger, Mönch und Kirchenverwalter Wunibald zurück, der das Kloster im Jahre 752 mit Hilfe seines älteren Bruders Willibald, dem ersten Bischof von Eichstätt, als Missionszentrum gründete. Nach seinemTod kam seine Schwester Walburga zum Zuge, die aus dem südenglischen Kloster Wimborne stammte. Sie übernahm nicht nur die Leitung des Klosters Heidenheim, sondern wandelte es in ein Doppelhaus um. Diese in England populäre Klosterstruktur stellte auf dem Kontinent eine sensationelle, ja unerhörte Neuerung dar: Mönche und Nonnen lebten gemeinsam unter einem Dach – wenngleich auch räumlich fein säuberlich voneinander getrennt –, und zwar unter dem Kommando einer Frau! Als Vorsteherin dieses bedeutenden Doppelklosters, welches im übrigen das erste und für lange Zeit überhaupt einzige Doppelkloster auf dem Kontinent gewesen ist, hat sich Walburga einen hervorragenden Namen erworben. Fast 30 Jahre lang organisierte sie den Klosterbetrieb und behauptete sich dabei auch gegen Machtansprüche der männlichen Klosterfraktion. Sie kümmerte sich nicht nur um die spirituellen und ganz irdischen Bedürfnisse ihrer gemischten Gemeinschaft, wie Seelsorge, Bildung, Behausung, Kleidung, täglich Brot und Krankenpflege, sondern organisierte darüber hinaus auch den Missionsbetrieb und das religiöse Leben in der Region. Wie ihre "Kolleginnen" in den frühen Doppelklöstern Englands, dürfte auch Walburga aktiv in der Außenwelt ihres Klosters zugange gewesen sein und umfassende Kontakte zu kirchlichen und weltlichen Machtinstanzen unterhalten haben. Diese Möglichkeiten wurden jedoch im Zuge der karolingischen Reform grundlegend beschnitten, als den Nonnen ein hinfort viel strengeres und hinter Klostermauern abgeschirmtes Leben verordnet wurde.
Entnommen:
https://www.kloster-heidenheim.eu/entstehung-und-entwicklung.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Heidenheim
Commentaire
7
La photo ne se trouve pas dans la discussion. De ce fait elle ne peut pas être commentée .
aposab1958 15/03/2024 11:19
ein besonderes Denkmal, grab für eine so besondere Frautoll
etwas dazu gelernt habe ich!
Lg Sabine
Hannes Gensfleisch 14/03/2024 23:17
Gutes Foto des Walburga-Grabmales.Ich werd' den Verdacht nicht los,
dass das Bauwerk auch als Sängerkanzel
der Klosterkirche dienen konnte.
Gibt es da vielleicht an der Rückseite
noch einen Aufgang oder Spuren davon?
Markus 4 14/03/2024 9:59
Eine sehr imponierende GrablegeHabedieehre
Markus
aeschlih 14/03/2024 8:49
Sehr schön präsentiert und interessant dokumentiert !Inge S. K. 13/03/2024 17:26
Sie hat wenigstens ein besonderes Grabmal verdient!LG inge