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das Haus Weberstraße 49

das Haus Weberstraße 49

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anne47


Premium (World), Köln

das Haus Weberstraße 49

die ehemalige "Villa Billa" aus der Gründerzeit, wird von 2 großen Bäumen verdeckt und ist leider nicht mehr
im Urzustand wie bei seiner Erbauung im 19. Jh., sondern ein nach 1938 errichteter Bau.

Die "Villa Billa", die durch das vor über 100 Jahren erschienene Karnevalslied von Willi Ostermann sowie den
Bläck Fööss bekannt ist und wo es im Refrain heißt:"Jetzt hät dat Schmitze Billa en Poppelsdorf en Villa",
stand hier in der Bonner Südstadt in der Weberstraße 49. Alte Bilder zeigen, dass es dem Haus daneben
ziemlich ähnlich war.

unscheinbar
unscheinbar
anne47
die Nr. 47
die Nr. 47
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repräsentativ
repräsentativ
anne47
auch die Anschlusshäuser
auch die Anschlusshäuser
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Sibilla Henriette Francisca Maria Schmitz war eine gebürtige Bonnerin. Sie kam am 17. Februar 1852 in der damaligen Straße Am Bahnhof 1 als Tochter des Schankwirtes Wilhelm Heinrich Schmitz und dessen Frau Catharina zur Welt. Im Jahre 1896 gründete Sibilla Schmitz in Bonn ein kleines Butter-, Eier- und Käsegeschäft, das sie mit ihrer Tochter Else betrieb, aber schon 1900 aufgeben musste. Sie zogen innerhalb dieser wenigen Jahre mit ihrem Geschäft mehrmals um.

Einer Kölner Gerichtszeitung vom 14. April 1906 kann man entnehmen, dass Frau Sibilla Schmitz und ihre uneheliche Tochter Else, ein sog. "Malörchen", in Bonn vor Gericht standen und damals in der Weberstraße 49 wohnten. Beide waren der Kuppelei angeklagt, da sie dieses Haus angemietet hatten, um "möblierte Zimmer an vornehme Herren zu vermieten". Außerdem habe sich Else Schmitz unter Führung eines falschen Namens, nämlich als Gräfin von Schack, Geld und Waren ergaunert. Ihre Mutter Billa war der Beihilfe angeklagt. Die beiden Frauen ließen mehrere Zimmer in der Weberstraße für annähernd 30.000 Mark auszustatten, blieben aber die Bezahlung der Möbel schuldig.

Der Staatsanwalt beantragte gegen Else Schmitz und ihre Mutter je drei Jahre Gefängnis. Das Gericht war in seinem Urteil vom 10. April 1906 etwas gnädiger: Else Schmitz erhielt 16 Monate Gefängnis unter Anrechnung von vier Monaten Untersuchungshaft, ihre Mutter kam mit zwei Monaten Gefängnis davon.

Wenn auch das Leben, das Mutter und Tochter führten, eher unrühmlich war, so hat "dat Schmitze Billa" durch das Lied von Willy Ostermann bis in die heutige Zeit eine Berühmtheit erlangt, die jedes Jahr im Karneval wieder neu aufgefrischt wird.

https://www.youtube.com/watch?v=JFJUtXHYdv4

https://ga.de/bonn/stadt-bonn/schmitze-billa-wohnte-nicht-in-poppelsdorf_aid-41611855

https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Billa

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