Matthias von Schramm


Premium (World), Hamburg

Das Leben ist ein einziger Korb zwei

Handygraphie von 29 April 2007 - Insbeth zu Hamburg.

Unterwegs mit

erster teil hier

Tulpenfeuer oder: Das Leben ist ein einziger Korb
Tulpenfeuer oder: Das Leben ist ein einziger Korb
Matthias von Schramm


Das Leben ist ein einziger Korb 2

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Einmal also treffe ich mich. Sie heißt Ulrike und der Treffpunkt ist ein gepflegtes Café unweit der Innenstadt. Ulrike ist herrlich erfrischend, so blond, so humorvoll und so auffällig gut gelaunt für ihr Alter. Sie ist so ungeschönt und bis auf die Haarfarbe echt. Sie wäre bestimmt eine Traumfrau, wenn ich einen bestimmten Geschmack hätte. Ihr wallendes Perückenhaar hat etwas mutig Unmodernes. Sie ist gebildet, versteht etwas von Kunst, sie ist quasi eine Ikone. Nun ja, was solls. Wir verstehen uns gut genug und gehen zu ihr. Schön, sie hat sogar einen Balkon mit Blick auf die Stadtwüste. Und geplante Herrenbesuche sagt sie an diesem Abend extra für mich ab. Also wollen wir gemeinsam wenigstens für eine Nacht Wunder vollbringen.

„Eine Dame tut so etwas eigentlich ja nicht sofort!“, sagt Ulrike, „aber du bist so schön unkompliziert!“ Also bin ich für das Wunder zu haben und rufe meine ganze Palette ab. Schließlich geht es mir immer darum, dass die Frau etwas davon hat. Ich hasse schließlich diese selbstherrlichen Egoisten, diese unsensiblen Abenteurer, die ihre Gazellen im Park mit billigen Maschen einfangen. Die Nacht wird also toll, weil ich eben nicht so einer bin. Bei aller Bescheidenheit. Ich weiß worauf es ankommt.

Der sonnige Morgen verwöhnt dann auch mein braves Gesicht mit Wärme.
„Schön war es mit dir!“, flüstere ich.
„Schön das es für dich schön war!“, gähnt Ulrike verschlafen.
„Ich muss dich nicht zur Tür bringen, oder? Ich will mich nämlich noch einmal umdrehen für ein Stündchen!“

Schon wieder gehört die Straße mir. Es ist Frühling. Die Vögel zwitschern. Liebe und Jugend wird von der Luft geherzt.


30. April 2007

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